Zwei Wracks vor der Küste von Zeebrugge als deutsche U-Boote aus dem Ersten Weltkrieg identifiziert

Zwei Wracks vor der Küste von Zeebrugge sind als deutsche U-Boote aus dem Ersten Weltkrieg identifiziert worden. Dies gab Carl Decaluwé, der Verwalter des Unterwassererbes, am Montag auf einer Pressekonferenz in Ostende bekannt.
Die U-Boote waren bereits auf Seekarten als Wracks eingezeichnet, aber der Schiffstyp war bisher unbekannt. Der Meeresarchäologe Thomas Termote konnte nun zwei U-Boote als U-5 und UC-14 identifizieren.
"Es ist wichtig, diese Wracks zu identifizieren. Die Geschichten hinter diesen Funden sind von historischer Bedeutung. Es ist auch wichtig für die verstorbene Besatzung. Wir haben uns mit den deutschen Behörden in Verbindung gesetzt. Sie prüfen derzeit, ob die Familienangehörigen benachrichtigt werden müssen", erklärte Decaluwé. "Es ist schön, dass wir 100 Jahre später zusammenarbeiten können, um diese Geschichten zu vervollständigen."
Die U-5 ist das älteste in belgischen Gewässern gesunkene U-Boot. Es stammt aus dem Jahr 1910 und ist 57 Meter lang. Seine Bewaffnung bestand aus vier Torpedowerfern. Man nimmt an, dass das U-Boot mit seiner gesamten Besatzung auf eine Mine aufgelaufen ist. Das Wrack ist noch intakt und liegt gut erhalten auf dem Meeresgrund.
Die UC-14 war 34 Meter lang und wurde 1915 gebaut. Das U-Boot führte 20 Minenlegeaktionen vor der britischen Küste durch und versenkte sechs britische Marinetrawler (zu einer Art Kriegsschiff umgebaute Fischerboote). Am 1. Oktober 1917 verließ das U-Boot zum letzten Mal den Hafen von Zeebrugge. Nach dem Auslaufen verschwand es vom Radar. Es wird vermutet, dass es auf eine Mine aufgelaufen ist.
"Aufgrund der Überreste handelt es sich nun um Seemannsgräber. Die Wracks werden erhalten bleiben, und wir werden einige Schutzmaßnahmen vorschlagen. Ich habe auch ein wissenschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben", so Decaluwé.
In belgischen Gewässern gibt es mehr als 300 Schiffswracks. Etwa 40 von ihnen müssen noch identifiziert werden.
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