US-Fördermittelkürzung bedroht HIV-Forschung am Universitätsklinikum Gent

Die HIV-Forschung am Universitätsklinikum Gent (UZ Gent) ist gefährdet, nachdem die US-Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen Dollar (1,3 Millionen Euro) abrupt gestrichen wurden. Die Kürzung der Mittel, die Teil einer neuen Politik der US National Institutes of Health (NIH) ist, bedroht die laufende Zusammenarbeit mit großen amerikanischen Universitäten und könnte zum Verlust von Arbeitsplätzen führen.
Die NIH haben im Rahmen einer Überprüfung ihrer Politik die Finanzierung von Partnern außerhalb der USA gestoppt und stellen die Notwendigkeit ausländischer Beiträge in Frage. Professor Linos Vandekerckhove, der seit einem Jahrzehnt die HIV-Forschung an der UZ Gent leitet, warnt davor, dass die Entscheidung wichtige Studien untergräbt, bei denen einzigartige HIV-Patientenproben verwendet werden, und dass sie zum Verlust von Arbeitsplätzen für Labortechniker, Postdocs und Wissenschaftler führen könnte.
Ähnliche Finanzierungsprobleme betreffen auch Forschungsgruppen in ganz Europa. Das NIH fordert eine stärkere Rechtfertigung für ausländische Beteiligungen an von den USA finanzierten Projekten. „Einige Zentren haben vielleicht nicht ausreichend transparent kommuniziert, aber jetzt stehen wir vor einer sehr großen, abrupten Beendigung exzellenter Programme“, sagte Vandekerckhove.
Vandekerckhove forderte Unterstützung von der Universität, der flämischen Regierung und der EU, um die Auswirkungen des Mittelverlustes abzumildern. Er warnt davor, dass ohne ein Eingreifen die wichtige HIV-Forschung zum Erliegen kommen könnte.
„Einige Zentren haben vielleicht nicht ausreichend transparent kommuniziert, aber jetzt stehen wir vor einer sehr großen, abrupten Beendigung exzellenter Programme“.
Die Besorgnis wächst, dass die USA internationale akademische Beziehungen zunehmend unter die Lupe nehmen. Am Donnerstag berichteten flämische Universitäten, dass sie von der US-Botschaft Fragebögen zu ihrer Diversitätspolitik und ihren internationalen Verbindungen erhalten haben.
Die flämische Bildungsministerin Zuhal Demir hat die Umfrage zwar nuanciert, sie dennoch verurteilt und betont, dass die akademische Freiheit geschützt werden müsse. Für diese Woche ist ein interministerielles Treffen zu den allgemeinen Beziehungen zu den USA geplant. Es wird erwartet, dass der Fragebogen dort erörtert wird.
#FlandersNewsService | Linos Vandekerckhove © BELGA PHOTO JONAS D'HOLLANDER