Taufe für Religionslehrer an flämischen katholischen Schulen nicht mehr erforderlich

Religionslehrer an flämischen katholischen Grund- und Sekundarschulen müssen nicht mehr getauft sein, um die römisch-katholische Religion zu unterrichten, berichteten die Zeitungen der Gruppe Mediahuis am Freitag. Das Katholische Bildungswerk Flandern, der größte Bildungsträger in der Region, hat die Regeln gelockert, um dem wachsenden Lehrermangel entgegenzuwirken.
Zuvor mussten Lehrer drei Bedingungen erfüllen: Sie mussten eine einschlägige Ausbildung absolviert haben, getauft sein und sich verpflichten, den Lehrplan zu befolgen. In dringenden Fällen gibt es nur noch eine Bedingung: die Bereitschaft, sich an den Lehrplan zu halten.
„Das ist alles andere als ideal, aber Notwendigkeit kennt kein Gesetz“, sagte Jürgen Mettepenningen, der Moderator für römisch-katholische Religion, der für den Inhalt und die Organisation des Fachs verantwortlich ist.
4.000 freie Stellen
Diese Maßnahme verdeutlicht das Ausmaß des Lehrermangels in Flandern, insbesondere in der Zeit zwischen Weihnachten und den Frühjahrsferien. Nahezu 4.000 befristete freie Stellen für Lehrkräfte sind derzeit auf der Jobbörse des VDAB aufgeführt, was den strukturellen Mangel in Fächern wie Religion weiter verstärkt.
Allein in diesem Schuljahr fehlen an den katholischen Gymnasien 1.264 Stunden Religionsunterricht, was 60 Vollzeitlehrerjobs entspricht. Daraus resultiert, dass 632 Klassen ohne Religionslehrer sind.
Die Notmaßnahme, die jährlich für jede Schule überprüft wird, gilt nur für katholische Schulen. In staatlichen und kommunalen Schulen müssen die Religionslehrer weiterhin die ursprünglichen Anforderungen erfüllen, einschließlich der Taufe.
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