Remco Evenepoel gewinnt als erster belgischer Radsportler seit 44 Jahren die spanische Vuelta

Der Sonntag, 11. September, wird in die Annalen des belgischen Radsports eingehen. Remco Evenepoel wird in Madrid zum ersten belgischen Sieger einer der großen Radrundfahrten seit 44 Jahren gekürt. Der 22-jährige flämische Radsportler hat die Vuelta a España gewonnen.

Am Samstag überstand Evenepoel die letzte Bergetappe nach Puerto de Navacerrada mit Bravour. Er beendete die Etappe als Sechster, knapp hinter dem großen Konkurrenten Enric Mas (Movistar). Dieser folgte in der Gesamtwertung mit 2:05 Rückstand auf Evenepoel. Auf der flachen Schlussetappe von 96,7 km Länge zwischen Las Rozas und Madrid gab es kaum Zeitunterschiede. Remco Evenepoel wird damit der erste belgische Sieger einer „Grand Tour“ seit Johan De Muynck, der 1978 den Giro gewann.

Evenepoel zeigte sich am Samstag nach dem Zieleinlauf emotional und sprach vom "schönsten Tag seines Lebens am wichtigsten Tag seiner Karriere". Zuvor hatte er in diesem Jahr bereits Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Clasica San Sebastian gewonnen.

"Nach all den Kritiken und schlechten Kommentaren, die ich einstecken musste, habe ich es endlich geschafft. Ich habe mit den Pedalen geantwortet. Ich habe so hart gearbeitet, um hier in meiner besten Form zu sein. Es ist toll, dass ich diese Vuelta gewinnen kann", sagte Remco.

"Ich bin auch glücklich, der erste Fahrer zu sein, der eine Grand Tour vor Patrick (Lefevere) gewinnt. Ich denke an Belgien und meine Teamkollegen, aber auch an meine Eltern und meine Verlobte. Ich war schon so oft von zu Hause weg. Das habe ich auch ihnen zu verdanken", fügte er hinzu.

Bei der Vuelta eroberte der junge Flame das rote Leadertrikot nach der sechsten Etappe und gab es nicht mehr ab. Er gewann die 10. Etappe, das Zeitfahren nach Alicante, und die 18. Etappe, die Bergankunft auf dem Alto del Piornal. Seinen schwierigsten Moment hatte Evenepoel am vergangenen Samstag auf der Etappe zur Sierra de La Pandera. Dort verlor er 48 Sekunden auf Primoz Roglic, der zu diesem Zeitpunkt sein größter Konkurrent um den Gesamtsieg war. Doch der Slowene stieg am vergangenen Dienstag aus der Spanienrundfahrt aus.

Evenepoel beseitigte am Donnerstag mit seinem zweiten Etappensieg alle Zweifel an seinem Sieg und geriet danach nicht mehr in Schwierigkeiten. Der Leader von Quick-Step Alpha Vinyl wird nicht nach Belgien zurückkehren, sondern sofort die große Überfahrt nach Australien antreten, wo Ende des Monats die Radweltmeisterschaften stattfinden. Evenepoel wird sowohl am Zeitfahren (18. September) als am Straßenrennen (25. September) teilnehmen.

(VIV)

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Juan Ayuso (UAE Team Emirates), Remco Evenepoel Quick-Step Alpha Vinyl, Enric Mas (Movistar Team) ©BELGA PHOTO DAVID PINTENS