Regierung sagt zweite Phase der Nordsee-Energieinsel ab, um 3 Milliarden Euro zu sparen

Die Bundesregierung hat am Freitag beschlossen, den zweiten Bauabschnitt der Energieinsel in der Nordsee zu streichen. Durch diese Maßnahme sollen laut Energieminister Mathieu Bihet drei Milliarden Euro eingespart werden. Die geschätzten Kosten für das Projekt hatten die geplante Höhe deutlich überschritten, so dass die Regierung sich gezwungen sah nach Möglichkeiten zu suchen, Geld zu sparen.
Die Prinzessin-Elisabeth-Insel ist eine künstliche Insel, die vor der belgischen Küste, 45 km westlich von Ostende, gebaut wird. Sie soll den Transport der Energie aus künftigen Windparks in der Nordsee Richtung Festland sichern.
Die Bauarbeiten begannen im vergangenen Jahr, aber die Zukunft des Projekts blieb ungewiss. Vor allem, als sich Ende letzten Jahres herausstellte, dass die geschätzten Kosten von 2,12 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf nunmehr 7 bis 8 Milliarden Euro gestiegen waren. Diese Preisexplosion soll vor allem auf die teure Gleichstrominfrastruktur zurückführbar zu sein, die in einer zweiten Phase gebaut werden sollte.
„Die Regierung entscheidet sich für ein solides Management einer sicheren Energiezukunft“
Die Streichung der Gleichstrominfrastruktur wird drei Milliarden Euro einsparen, erläuterte Energieminister Mathieu Bihet. Die Regierung entscheide sich für ein „solides Management einer sicheren Energiezukunft ohne ausufernde Kosten für die Verbraucher“, fügte er hinzu. Der Bau der Insel selbst wird einschließlich der Wechselstrominfrastruktur fortgesetzt.
Verbindung mit dem Vereinigten Königreich
Die Streichung der Gleichstrominfrastruktur bedeutet, dass ein geplanter dritter Windpark unweit der Princess Elisabeth-Insel vorerst nicht gebaut werden kann. Auch eine neue Verbindung mit dem Vereinigten Königreich, die über die Insel verlaufen würde, kann vorerst nicht realisiert werden, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass in Zukunft kein neues Hochspannungskabel zum Vereinigten Königreich verlegt wird. „Wir prüfen mit unseren Partnern weiterhin die Einrichtung einer zweiten Gleichstromverbindung mit dem Vereinigten Königreich“, erklärte Bihet.
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