Melissa Depraetere wird die Partei Vooruit in die nächsten Wahlen führen

Melissa Depraetere wurde zur Interimsvorsitzenden der flämischen sozialistischen Partei Vooruit bis zu den nächsten Wahlen ernannt, teilte die Partei am Samstag mit.
Die 31-jährige Abgeordnete war bis jetzt Fraktionsvorsitzende der Partei. Ein Nachfolger für dieses Amt wird demnächst bestimmt. In Belgien finden am 9. Juni 2024 Europa-, Föderal- und Regionalwahlen statt.
Der frühere Parteivorsitzende Conner Rousseau war am Freitag wegen rassistischer Äußerungen zurückgetreten, die er Anfang September gemacht hatte. So soll er Polizeibeamte aufgefordert haben, ihre Schlagstöcke gegen Angehörige der Roma-Gemeinschaft einzusetzen.
Der Vorfall war bereits früher bekannt geworden, aber ein Leak von Rousseaus genauer Wortwahl durch die Zeitung „Het Nieuwsblad“ löste diese Woche neue Empörung aus.
Depraetere verurteilte Rousseaus Äußerungen am Samstag. "Was er gesagt hat, ist völlig falsch und inakzeptabel. Es ist unvereinbar mit dem, wofür wir und Conner stehen. Daran sollte es keinen Zweifel geben", sagte sie.
Sie wird die schwierige Aufgabe haben, Vooruit zu einem Sieg bei den Wahlen 2024 zu führen. Unter Rousseau, der Ende 2019 den Parteivorsitz übernahm, ist Vooruit in den Umfragen stark angestiegen. Die Partei hat 2019 in Flandern zehn Prozent der Stimmen erhalten und liegt nun bei 16 Prozent der Stimmen.
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