Mehr als 8 von 10 flämischen Krankenhäusern reduzieren ihr Leistungsangebot wegen Personalmangels

Mehr als acht von zehn Krankenhäusern (82%) geben an, dass sie sich gezwungen sehen, bestimmte Aktivitäten einzuschränken oder dies in naher Zukunft zu tun, weil sie mit Personalmangel zu kämpfen haben. Dies wurde am Montag in einer Umfrage von „Zorgnet-Icuro“ festgestellt.
82% der Krankenhäuser geben an, dass sie Betten abbauen werden. Vor allem Betten in der Geriatrie, in Rehabilitation, Intensivpflege, Chirurgie sowie in der medizinischen Diagnose und Behandlung seien betroffen. Eins von fünf Krankenhäusern (21 %) gibt an, dass es seine medizinisch-technischen Dienste herunterfahren werden. Vor allem betroffen sei die medizinische Bildgebung. 28 % der Krankenhäuser geben an, dass sie ihre Kapazitäten in den Operationssälen reduzieren werden.
13 Pflegeheime (7 %) berichten, dass sie einen vorübergehenden Aufnahmestopp verhängt haben. Ein Viertel der befragten Einrichtungen gibt an, dass sie in den kommenden Monaten ebenfalls in eine solche Situation kommen könnten. Die Hälfte der Pflegeheime gibt an, nicht in der Lage zu sein, die gesetzlichen Personalvorgaben einzuhalten.
Mehr als drei Viertel aller flämischen Krankenhäuser haben an der Umfrage teilgenommen, außerdem 184 Pflegeheime. Genügend Personal zu finden, war schon längere Zeit problematisch. Aber zwei Jahre Coronakrise und ein angespannter Arbeitsmarkt haben das Problem aber exponentiell anwachsen lassen.
"Diese Umfrage zeigt, wie drängend das Problem des Personalmangels in der Pflege ist. Nur Imagepflege und Maßnahmen zur Verbesserung der Attraktivität des Berufs werden nicht ausreichen. Wir müssen vielmehr gemeinsam mit den vielen Partnern breiter angelegte, strukturelle Maßnahmen ergreifen, um dieser größten Herausforderung der Zukunft zu begegnen und dafür zu sorgen, dass das Problem sich nicht weiter verschärft. Wir denken zum Beispiel an die Erleichterung des Einsatzes von Berufsschülern und Rentnern, an flexible Arbeitsverträge und an eine Änderung des Gesetzes über die Gesundheitsberufe, damit die Krankenschwestern und Krankenpfleger von mehr unterstützenden Funktionen begleitet und umgeben werden können", sagt Margot Cloet, Geschäftsführerin von Zorgnet-Icuro.
(TOM)
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