Mehr als 200.000 Anwohner sind stark von der Lärmbelästigung durch den Flughafen Brüssel betroffen
Laut einer neuen Studie von Bond Beter Leefmilieu, dem flämischen Verband für eine bessere Umwelt, verursachen die Flugzeuge des Brüsseler Flughafens eine starke Lärmbelästigung für etwa 220.000 Anwohner. Die Kosten für die Gesundheitsschäden belaufen sich laut der Studie auf über eine Milliarde Euro pro Jahr.
Das Studienbüro ENV-ISA hat im Auftrag von Bond Beter Leefmilieu die Zahl der Menschen berechnet, die durch den Fluglärm des Flughafens gesundheitliche Probleme haben. Aus der Studie geht hervor, dass 220.000 Menschen jedes Jahr ernsthaft durch Lärm beeinträchtigt werden und 109.000 Anwohner ernsthaft in ihrem Schlaf gestört werden. Mehr als 50.000 Menschen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, während 2.000 ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten haben.
Die Agentur hat errechnet, dass Schlafstörungen, Blutdruckprobleme und Herzkrankheiten die Gesellschaft mindestens eine Milliarde Euro pro Jahr kosten. Auf jeden einzelnen Nachtflug umgerechnet, stellt dies einen durchschnittlichen Gesundheitsschaden von 36.000 Euro dar. Laut Bond Beter Leefmilieu greift diese Schätzung sogar zu kurz, da die Kosten für Medikamente und Krankenhausaufenthalte nicht berücksichtigt wurden.
Lebensqualität
Die Organisation fordert die flämische Umweltministerin Zuhal Demir (N-VA) auf, in der neuen Umweltgenehmigung des Flughafens einen verbindlichen Weg zu einem lärmarmen und CO2-neutralen Betrieb festzuschreiben. "Die Gesundheit und Lebensqualität der Anwohner sollte dabei im Mittelpunkt stehen", hieß es.
"Die Brüsseler Flughafengesellschaft behauptet, sich intensiv für Nachhaltigkeit und die Lebensqualität der Anwohner zu engagieren. In der Praxis investiert sie vor allem in Solarparks und die Elektrifizierung des Bodenverkehrs", erklärt Sprecher Jasper Wouters. "Das führt aber nicht zu weniger Fluglärm. Und die eingeführten differenzierten Start- und Landegebühren - bei denen laute Flugzeuge mehr zahlen müssen - haben sich nicht bewährt."
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