Kommunalwahlen 2024: Die Partei des Premierministers muss um ihr Überleben kämpfen

Die Kommunalwahlen am 13. Oktober sind für jede Partei wichtig, besonders aber für Open VLD, die Partei des amtsführenden Premierministers Alexander De Croo. Nach einer vernichtenden Niederlage bei den regionalen und nationalen Wahlen könnte ein weiterer Rückschritt in der Wählergunst das Ende der flämischen liberalen Partei bedeuten.

Die Wahlen vom 9. Juni waren für Open VLD ein Desaster. Die traditionellen Parteien - die Liberalen, die Sozialisten und die Christdemokraten - erleben seit mehreren Jahrzehnten, dass ihre Wähler zu den Grünen, der extremen Linken und der extremen Rechten abwandern. Aber Open VLD ist jetzt nahe an der entscheidenden Schwelle angekommen. Wenn sie noch ein paar Prozentpunkte verliert, wird sie künftig keine Abgeordneten mehr stellen.

Die gesamte Parteiführung ist nach dem 9. Juni zurückgetreten, die neue Vorsitzende Eva De Bleeker will die Partei neu erfinden und ihren Namen ändern.

Bevor dies geschieht, nimmt Open VLD an den Wahlen der Gemeinde- und Provinzräte teil. Bemerkenswert ist, dass die meisten liberalen Listen nicht unter dem Namen Open VLD antreten, selbst De Bleeker kandidiert unter einem lokalen Namen: Team 1560, wobei der Name sich ​ auf die Postleitzahl ihrer Gemeinde in Flämisch-Brabant bezieht.

Open VLD ist nicht die einzige Partei, die einen lokalen Namen dem nationalen vorzieht. Da die traditionellen Parteien an Popularität verlieren, bevorzugen lokale Kandidaten lokale Bezüge, um negative Assoziationen zu vermeiden.

In der letzten Legislaturperiode stellte Open VLD 38 Bürgermeister, was ungefähr einer Halbierung gegenüber der vorangegangenen Legislatur etsprach. Die Gruppierung hat allerdings in Städten wie Gent, Ostende und Kortrijk an Macht gewonnen. Im Moment sieht es so aus, als könne sie die meisten dieser Sitze halten. Aber die Antipathie, die der Partei bei den Wahlen vom 9. Juni entgegenschlug, ist nicht verschwunden. Selbst De Croo - noch immer Premierminister, da noch keine neue föderale Regierung gebildet wurde - ist sich des Sieges in seiner Heimatstadt Brakel in Ostflandern nicht sicher.

Da Open VLD weiterhin zu kämpfen hat, hat die frankophone Schwesterpartei MR bereits eine Fusion angeboten. Man muss allerdings wissen, dass diese Botschaft vom MR-Vorsitzenden Georges-Louis Bouchez überbracht wurde, einem Mann, der für sein provokantes Verhalten bekannt ist, das seiner Partei bei den Wahlen am 9. Juni zu so vielen Stimmen verhalf.

 

#FlandersNewsService | Alexander De Croo und Eva De Bleeker © BELGA PHOTO NICOLAS MAETERLINCK

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