Kartoffelabfälle speisen jetzt das belgische Gasnetz

Das belgische Unternehmen für erneuerbare Energien Green Logix hat mit der direkten Einspeisung von Biomethan in das belgische Gasnetz begonnen. In seiner Anlage in Lommel, Flandern, wird das Gas direkt in das Hochdrucknetz des Netzbetreibers Fluxys eingespeist.
Green Logix wandelt seit 2008 Kartoffelabfälle in grünen Strom, Dampf, gereinigtes Wasser und Biodünger um. Dank der Biomethan-Anlage ist Biogas nun ein weiterer erneuerbarer Energieträger im Betrieb des Unternehmens.
Die Anlage ist an das Hochdruckgasnetz des Netzbetreibers Fluxys angeschlossen, so Stijn van Niel Schuuren von Green Logix. „Dieser Anschluss bedeutet, dass das Biomethan, das wir hier produzieren, überall auf dem Kontinent eingesetzt werden kann“.
Die Hälfte der für die Biogasproduktion verwendeten Rohstoffe stammt aus Kartoffelabfällen, die von Farm Frites, einem großen Kartoffelverarbeiter auf der anderen Straßenseite, geliefert werden. Der Rest wird von örtlichen Bauernhöfen und landwirtschaftlichen Betrieben bezogen.
Die Anlage kann bis zu 2.500 Kubikmeter Biomethan pro Stunde ins Netz einspeisen - genug, um jährlich etwa 5.000 bis 6.000 Haushalte mit Gas zu versorgen. Derzeit ist die Anlage zu etwa 60 Prozent ausgelastet, da sie ihre Produktion zurzeit noch hochfährt.
Klimaneutralität
„Die Anlage von Green Logix ist jetzt die größte in Belgien, die Biomethan in ein öffentliches Netz einspeist“, erklärte Andries Gryffroy, Vorstandsvorsitzender von Fluxys Belgien. „Biomethan ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität, und Green Logix hat den Mut und die Beharrlichkeit bewiesen, diesen umzusetzen.“
Die direkte Einspeisung von Biomethan in Hochdruckgasnetze ist in Ländern wie Deutschland und Frankreich bereits gängige Praxis. Belgien hatte diese Technologie bislang noch nicht übernommen. Laut Green Logix hat die durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgelöste Energiekrise das Land dazu bewogen, die Entwicklung zu beschleunigen.
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