Karnevalsauftakt in Aalst mit 80.000 Teilnehmern, erste Partynacht verläuft friedlich
Rund 80.000 Menschen haben nach Angaben der Veranstalter am Sonntag den Karnevalsumzug in Aalst besucht. In der ersten Partynacht nach dem Umzug wurden nur wenige Zwischenfälle gemeldet. Die Polizei nahm etwa zehn Personen fest und griff bei dreizehn kleineren Rangeleien ein.
Die Zahl der Teilnehmer an der traditionellen Eröffnungsparade war geringer als im vergangenen Jahr, als der Aalster Karneval eine Rekordauflage erlebte. Im Jahr 2023 kamen 105.000 Besucher am ersten Tag des Umzugs nach Aalst - die höchste jemals verzeichnete Zahl. Die Veranstaltung fand 2023 nach drei Jahren Coronapause zum ersten Mal wieder ohne Einschränkungen statt.
Trotz des regnerischen Wetters ist die diesjährige Gesamtzahl von rund 80.000 Besuchern "eigentlich durchschnittlich", so die Organisation.
Ruhige Partynacht
Die erste Partynacht des Aalster Karnevals ist nach Angaben der örtlichen Behörden friedlich verlaufen. Die Polizei nahm etwa zehn Personen in Verwaltungsgewahrsam, darunter einige wegen Trunkenheit. Dreizehn kleinere Rangeleien wurden aufgelöst. Die Polizei erstattete zwei offizielle Anzeigen wegen Drogenbesitzes.
Am Montagnachmittag fand der Umzug zum zweiten Mal statt, und zwar auf der gleichen Route wie am Sonntag.
Der Karneval von Aalst ist die größte Karnevalsveranstaltung in Flandern. Jedes Jahr nehmen mehr als 70 lokale Gruppen an dem Umzug am Sonntag teil, jede mit einem anderen regionalen, nationalen oder internationalen Thema, das sie mit ihren Wagen nachstellen. Am Dienstag findet der so genannte "Voil-Jeanetten"-Umzug statt: Als Frauen verkleidete Männer mit Kinderwagen und kaputten Regenschirmen beherrschen die Straßen.
Immaterielles Kulturerbe
Im Jahr 2010 wurde die Veranstaltung zum Immateriellen Kulturerbe der Unesco erklärt. Doch im Dezember 2019 beantragte der Bürgermeister von Aalst, Christoph D'Haese, bei der Unesco die Streichung des Karnevals seiner Stadt von der repräsentativen Liste. Er rechnete damit, dass die Stadt ohnehin von der Liste gestrichen würde, da man sich im Karnval von Aalst über jedes Thema lustig machen kann, einschließlich des Tragens von antisemitischen Stereotypen. Das geschieht auch in diesem Jahr, wie im Jahr 2005. Die Unesco stimmte dem Antrag zu, womit zum ersten Mal eine Streichung aus der Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit vorgenommen wurde.
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