Internationale Doktoranden überholen erstmals Belgier

Zum ersten Mal gibt es an flämischen Universitäten mehr internationale Doktoranden als Belgier. Zahlen der flämischen Regierung, über die die Tageszeitung De Standaard berichtet, zeigen die zunehmende Internationalisierung der Hochschulbildung in der Region.
Den neuesten Daten zufolge stammen 6.653 der 13.112 aktiven Doktoranden an den fünf Universitäten Flanderns aus dem Ausland, was einem Anstieg von 40 Prozent in sieben Jahren entspricht.
Spitzenreiter ist die KU Leuven, die seit mehreren Jahren mehr ausländische als belgische Doktoranden hat. „Um die besten Profile anzuziehen, verfolgen wir einen sehr internationalen Ansatz“, erklärte Isabelle Huys, Vizerektorin für Forschungspolitik an der KU Leuven, gegenüber De Standaard.
„Internationale Forscher sind für die Steigerung unserer Exzellenz in der Forschung unerlässlich. Das ist unser Kerngedanke. Sie bringen ergänzendes Wissen und eine internationale Perspektive mit.“
Intellektuelles Kapital
In den letzten Jahren haben die Universitäten durch europäische Projekte zusätzliche Forschungsmittel in beträchtlicher Höhe erhalten. Auch die Zahl der internationalen Studierenden, die einen Bachelor- oder Masterabschluss erwerben, ist leicht gestiegen.
„Internationale Forscher sind für die Steigerung unserer Exzellenz in der Forschung unverzichtbar.“
Diese Entwicklung verdeutlicht den Kampf um intellektuelles Kapital in Flandern. Hannelore De Grande vom Vizerektorat für Forschung an der Vrije Universiteit Brussel erklärte gegenüber der Zeitung, dass es schwierig sei, belgische Kandidaten für Doktorandenprogramme im Bereich Ingenieurwesen zu finden.
„Es wird immer schwieriger, Studenten für die Forschungsarbeit zu gewinnen“, sagte sie. „Wir müssen uns wirklich im Ausland umsehen, um Doktorandenstellen zu besetzen.“
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