Im Januar stellt der letzte Stopfleberproduzent in Flandern die Zwangsfütterung ein

Das letzte Unternehmen, das in Flandern Stopfleber herstellt, wird die Zwangsfütterung am 1. Januar 2023 einstellen. Der flämische Tierschutzminister Ben Weyts gab am Dienstag bekannt, dass zwischen dem Unternehmen und der flämischen Regierung eine Entschädigungsvereinbarung getroffen wurde. Dies bedeutet, dass Flandern im nächsten Jahr frei von Zwangsfütterung sein wird, etwa ein Jahr vor dem festgelegten Auslauftermin Ende 2023.
"Wir verabschieden uns erneut von einer überholten Praxis, so wie wir es mit dem betäubungslosen Schächten, dem Schwanzstutzen und der Pelztierzucht getan haben", sagte Weyts. "Die Zwangsfütterung ist immer noch wirtschaftlich rentabel, aber als zivilisierte Gesellschaft halten wir den Tierschutz für wichtiger. Es gibt eine faire finanzielle Regelung für die Menschen, die hinter dem Geschäft stehen".
Ursprünglich wollte Weyts die Praxis der Zwangsfütterung bis Ende 2023 beendet haben. Die flämische Regierung hatte sich bereit erklärt, eine faire Entschädigung zahlen, die jedoch mit zunehmender Dauer abnehmen würde. Es gab also einen klaren finanziellen Anreiz, die Zwangsfütterung vor Ablauf der Frist zu beenden.
Das letzte Unternehmen, das in Flandern Stopfleber herstellt, ein Unternehmen in Ichtegem, wird mit dem 1. Januar 2023 keine Tiere mehr zwangsfüttern. "Ich bin froh, dass das Unternehmen nicht unbedingt bis zum bitteren Ende weitermachen will", sagt Weyts. "Wir wollen diese Aktivitäten in Flandern nicht mehr, aber wir haben eine Entschädigung vorgesehen. Auf diese Weise kann das Unternehmen diese Aktivitäten auf würdige Weise beenden".
Weyts zufolge muss der Kampf gegen die Zwangsfütterung nun auf europäischer Ebene fortgesetzt werden. "Flandern übernimmt innerhalb Europas eine Vorreiterrolle für mehr Tierschutz", so Weyts. "Eine zivilisierte Gesellschaft hat die verdammte Pflicht, vermeidbares Tierleid so weit wie möglich zu beenden."
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