Größter PFAS-Bluttest in Europa in Zwijndrecht gestartet
Der größte PFAS-Bluttest Europas wurde am Montagmorgen in Zwijndrecht, Provinz Antwerpen, gestartet. In den letzten Monaten haben sich 9.000 Personen für eine solche Analyse angemeldet - eine Zahl, die noch weiter ansteigen dürfte. Die Bluttests werden durchgeführt, nachdem das Chemieunternehmen 3M in der Region eine starke Verschmutzung verursacht hat.
Die von der flämischen Regierung in Auftrag gegebenen Tests finden in der Nähe des 3M-Standorts in Zwijndrecht statt. Etwa 75.000 Personen wurden zur Blutabnahme eingeladen, 9.000 (12 Prozent) sind der Einladung bisher gefolgt. Die Anmeldefrist läuft noch bis zum 1. Juli, so dass die Zahl der Teilnehmer noch steigen kann.
"Wir werden den Teilnehmern innerhalb von zwei Wochen ihre persönlichen Ergebnisse übermitteln", erklärt Tibo Demoor von Eurofins, dem Unternehmen, das die Umfrage durchführt. "In sechs bis acht Monaten sollte die Umfrage abgeschlossen sein. Die wirklichen, großen Schlussfolgerungen werden wir frühestens in einem Jahr ziehen können".
Demoor zufolge ist es sicher, dass viele hohe PFAS-Werte in den Blutproben der Anwohner gefunden werden, "aber es sind weitere Untersuchungen erforderlich", um herauszufinden, "was die wahren gesundheitlichen Folgen sind".
Die 9.000 Personen, die sich testen lassen wollen, sind eine bunte Mischung aus verschiedenen Altersgruppen, die von einem bis 100 Jahre reichen. Die Zahl der Teilnehmer sollte groß genug sein, um korrekte wissenschaftliche Schlussfolgerungen ziehen zu können, so Eurofins.
Die flämische Regierung hat die PFAS-Studie für alle Personen in Auftrag gegeben, die im Umkreis von fünf Kilometern von 3M in Zwijndrecht wohnen. Die Studie richtet sich an alle Einwohner aller Altersgruppen und dient in erster Linie dazu, den Teilnehmern einen Einblick in ihre Exposition gegenüber PFAS zu geben.
Im Juni 2021 wurde die Region von einem Umweltskandal erschüttert, als bei Arbeiten an der Umgehungsstraße von Antwerpen in einem Umkreis von 15 Kilometern um Zwijndrecht eine von 3M verursachte Kontamination mit großen Mengen der giftigen Substanz PFAS entdeckt wurde. PFAS ist der Oberbegriff für Tausende so genannter "forever chemicals", quasi unabbaubare synthetische Stoffe. PFAS finden sich in zahlreichen Produkten, von Regenmänteln über Smartphones bis hin zu feuerfestem Schaum.
#FlandersNewsService | ©BELGA PHOTO JONAS ROOSENS