Großbritanniens größter Energieversorger will Batteriespeicher im Hafen von Ostende bauen

Das britische Energieunternehmen Centrica will in Belgien eine "beträchtliche Anzahl" von Batteriespeichern installieren. Der erste wird im Hafen von Ostende operieren, berichtet die Wirtschaftszeitung „De Tijd“ am Dienstag.

Centrica wird das Geschäft über seine Tochtergesellschaft British Gas abwickeln, die 2017 den Aggregator REstore übernommen hat, eine in Antwerpen ansässiges Unternehmensgruppe, die Unternehmen umfasst, die bereit sind, stromfressende Maschinen gegen eine Gebühr abzuschalten, wenn das Netz überlastet ist.

Die Batteriespeicheranlage ist das erste Auslandsprojekt dieser Art für den größten britischen Energieversorger. Es dient in erster Linie dazu, das Hochspannungsnetz des belgischen Stromnetzbetreibers Elia zu stabilisieren. Bei drohenden Stromüberschüssen oder Engpässen kann der Batteriespeicher sofort durch Auf- oder Entladen reagieren. Er kann auch erneuerbare Energie speichern für den Fall, dass die Sonnen- und Windenergie gering ist.

"Es wird ein hohes Maß an Flexibilität benötigt, um mit Unterbrechungen und windstillen Zeiten fertig zu werden.“

"Angesichts des bevorstehenden Ausstiegs aus der Kernenergie wird der Bedarf an flexiblen Energiequellen weiter steigen", sagt Jeroen Verbeeck, der bei Centrica für die Entwicklung der europäischen Anlagen zuständig ist. "Zusammen mit den Ambitionen der Nordseeanrainerstaaten im Bereich der Offshore-Windenergie bedeutet dies, dass wir uns einem wichtigen Wendepunkt nähern, an dem ein enormes Maß an Flexibilität erforderlich ist, um mit Unterbrechungen und windstillen Zeiten fertig zu werden.“

Flexible Anlagen

Centrica hat bereits seit einiger Zeit die Betriebssteuerung für mehrere belgische Batteriespeicheranlagen übernommen. Mit dem Projekt in Ostende, „einer Investition in zweistelliger Millionenhöhe", wird das Unternehmen nun seine eigenen Anlagen bauen. "Wir werden weitere große Batterieprojekte in Belgien durchführen", erklärt Verbeeck. Das Unternehmen will bis 2026 mindestens ein Gigawatt an flexiblen Anlagen in Europa bauen, eine Kapazität, die mit der eines großen Kernkraftwerks vergleichbar ist.

Die Arbeiten an der Batteriespeicheranlage am Standort Ostende Basic Chemicals haben bereits begonnen. Sie soll Anfang nächsten Jahres Strom in großem Umfang speichern können. Die 24-Megawatt-Batterie wird genug Speicherkapazität haben, um 48.000 Familien zwei Stunden lang mit Strom zu versorgen.

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