Fokus Flandern: die Videospielindustrie floriert

Die Spielindustrie boomt, sowohl weltweit als auch in Flandern. Der Gesamtumsatz mit Videospielen stieg im letzten Jahr auf 180 Milliarden Dollar, und fast drei Milliarden Menschen spielen regelmäßig. In Belgien gibt es inzwischen über 100 Spielentwickler. Die meisten von ihnen kommen aus Flandern. Es geht dabei um Einzelpersonen, aber auch um Einrichtungen mit Hunderten von Mitarbeitern.

Larian Studios ist zweifelsohne das Aushängeschild der flämischen Spielindustrie: Der in Gent ansässige Spielentwickler genießt dank des Erfolgs seiner Divinity-Franchise, einer Reihe von RPGs (Role Playing Games) für PC und Konsolen, weltweit einen hervorragenden Ruf. Das belgische Unternehmen betreibt inzwischen Niederlassungen in Irland, Kanada, Malaysia, Russland, Großbritannien und Spanien. Zurzeit arbeitet es an „Baldur's Gate 3“, einer Fortsetzung eines der beliebtesten PC-Spiele aller Zeiten.

Aber es gibt neben Larian auch andere Anbieter. Mit dem Spiel Space Pirate Trainer hat der in Geraardsbergen ansässige Entwickler I-Illusions eines der ersten erfolgreichen Virtual-Reality-Spiele nach dem Erscheinen von Consumer-Grade-Headsets veröffentlicht. The Artistocrats aus Hasselt soll dagegen im Auftrag von Sony Pictures Entertainment ein Strategiespiel auf der Grundlage der Starship-Troopers-Filmreihe entwickeln.

Audiovisuellen Fonds

Viele von ihnen werden durch Zuschüsse des Spielefonds unterstützt, die vom Flämischen Audiovisuellen Fonds (VAF) vergeben werden. Das Gesamtbudget für Spiele beträgt jedoch nur einen Bruchteil des Film- und Medienbudgets. Der flämische Medienminister Benjamin Dalle möchte mit dem kürzlich von der Regierung verabschiedeten Visionspapier „Level Up Flanders“ die Unterstützung für den Spielsektor weiter erhöhen.

Nach einer einmaligen Aufstockung auf 2,9 Millionen Euro im Jahr 2022 hat die flämische Regierung eine strukturelle Erhöhung des Budgets des Spielefonds ab 2023 von 1,7 auf 2,7 Millionen Euro beschlossen. Vor Kurzem gab es grünes Licht für zusätzliche Zuschüsse in Höhe von 500.000 Euro für Spiele-Koproduktionen zwischen flämischen und niederländischen Anbietern.

Neben den Entwicklungszuschüssen wird die flämische Regierung flämischen Entwicklern auch finanzielle Unterstützung für die Teilnahme an internationalen Videospielmessen und Wettbewerben gewähren. Auf diese Weise soll die flämische Spielindustrie auf die internationale Landkarte gesetzt werden. Geplant ist auch die Einführung einer Reihe von Steuervergünstigungen, beispielsweise durch die Ausweitung des Tax-Shelter-Programms auf flämische Spielproduktionen.

Regionalminister Benjamin Dalle plant außerdem den Bau eines sogenannten „Gamehub“ in Flandern. An diesem zentralen Ort sollen sich Entwickler treffen, zusammenarbeiten und Ideen austauschen können. Laut Dalle haben ähnliche Projekte in den Niederlanden und Finnland ihren Wert unter Beweis gestellt. Ein Standort ist noch nicht bekannt, aber der Bau soll noch in diesem Jahr beginnen.

Dalle selbst ist sehr optimistisch, was die Zukunft der Branche in Flandern angeht. „Der flämische Spielesektor wird unterschätzt. Es gibt ein großes Wachstumspotenzial, auch außerhalb der klassischen Spiele. Spiele können eine sehr wichtige Rolle in unserer Gesellschaft einnehmen, man denke nur an die Bildung oder das geistige Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. Mit dem Visionspapier ‚Level Up Flanders‘ haben wir den Sektor auf ein höheres Niveau. Die Realisierung eines echten flämischen Gamehubs wird dieses Vorhaben greifbar machen.“

(TOM)

#FlandersNewsService

©BELGA PHOTO NICOLAS MAETERLINCK

 

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