Flandern, Wallonien und Brüssel gemeinsam für den "Wiederaufbau der Ukraine"
Der Krieg in der Ukraine ist noch nicht vorbei, aber die westlichen Länder trafen sich bereits Mitte Februar zu einer großen Veranstaltung in Warschau, Polen unter dem Motto "Rebuild Ukraine". Auch Belgien war mit zwei Ständen in der Mitte des Warschauer Expo-Gebäudes vertreten.
Die drei internationalen Investitions- und Wirtschaftsagenturen aus Flandern, Brüssel und Wallonien teilen sich einen Gemeinschaftsstand mit der Nummer 7-4, an dem Flanders Investment & Trade (FIT), Hub.brussels und Wallonia Export & Investment Agency (AWEX) vertreten sind. Das belgische Unternehmen "NordiTube Technologies" ist am Stand 8-9 vertreten, um die Produktion und Sanierung von industriellen Verrrohrungen vorzustellen.
"Rebuild Ukraine" beschreibt sich selbst als Plattform für Wiederaufbauprojekte, Materialien, Technologien, Ausrüstung und Investitionen, die für den Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten ukrainischen Wirtschaft benötigt werden. Das Projekt wird von der ukrainischen Regierung und von ukrainischen Privatunternehmern unterstützt.
Belgische Unterstützung
Mit Brüssel als Basis und für einen anfänglichen Zeitraum von sechs Monaten beauftragte FIT einen Vertreter für das Projekt 'Rebuild Ukraine', um die flämisch-ukrainischen Wirtschaftsbeziehungen zu unterstützen und den Zugang flämischer Unternehmen zu Wiederaufbauprogrammen zu gewährleisten. "Wir müssen die Chancen für unsere Unternehmen ergreifen und ihnen die Möglichkeit geben, die Ukraine mit ihrem Know-how, ihrer Expertise und ihren Technologien zu unterstützen, sobald die Situation dies zulässt", erklärte Joy Donné, CEO von FIT.
FIT arbeitet auch mit der AWEX zusammen, die vor Kriegsausbruch ein Team in Kiew hatte, sich derzeit aber gezwungen sieht, aus der Ferne zu operieren. Dieses Team beantwortet auch Fragen von flämischen Unternehmen, die in die Ukraine exportieren oder dies in Zukunft vorhaben.
Zu früh oder zu spät?
Im Januar dieses Jahres veranstaltete die Ukraine am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos (Schweiz) vier Tage lang Podiumsdiskussionen und kulturelle Veranstaltungen, um mehr finanzielle Unterstützung von Wirtschaftsführern für den Wiederaufbau des Landes zu erhalten. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vor fast einem Jahr haben die westlichen Verbündeten Dutzende Milliarden Dollar bereitgestellt, darunter auch Waffen, aber Kiew ist auch bereits mit dem Wiederaufbau des Landes beschäftigt.
Einige Analysten schätzen die Kosten für den Wiederaufbau schon jetzt auf bis zu 1 Billion US-Dollar. Andere halten eine solche Planung für "verfrüht", auch wenn sie nicht nur Spenden von internationalen Entwicklungsorganisationen und private Investitionen anvisieren, sondern auch über eine mögliche Umverteilung beschlagnahmter russischer Vermögenswerte nachgedacht wird.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Ukraine ist infolge des Krieges mit Russland um mehr als 30 % gesunken.
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