Flandern unterstützt Pflegezentren bei der Einstellung von Philosophen und Musiktherapeuten
18. Oktober 2022

Flandern hat nun Maßnahmen ergriffen, um den Personalmangel in Pflegeheimen und Kurzzeitpflegeeinrichtungen zu bekämpfen. Von nun an wird es möglich sein, mit Mitteln der Flämischen Region Personal einzustellen, das nicht in den traditionellen Pflegeberufen ausgebildet wurde. Dazu gehören Philosophen, Musiktherapeuten, Diplom-Sportpädagogen, Diplom-Schauspieler oder Diplom-Tänzer sowie in der Pflege spezialisiertes Logistikpersonal.
Die flämischen Pflegezentren leiden unter der zunehmenden Arbeitsbelastung aufgrund Personalmangels und der Auswirkungen von COVID-19. So gab es im September in Flandern 3.520 freie Stellen für Krankenschwestern und Pflegespezialisten. Nun will die Regierung Menschen mit einem anderen beruflichen Hintergrund die Möglichkeit geben, diese Lücke zu füllen. Neben den klassischen paramedizinischen Berufen wie Physiotherapeuten, Logopäden, Diätassistenten, Ergotherapeuten oder Psychologen kann nun Personal mit anderen Abschlüssen auf die Grundfinanzierung angerechnet werden.
"Bislang war in den Verordnungen eng umrissen, welche Pflegeabschlüsse angerechnet werden dürfen. Wir weiten dies nun aus und schaffen Freiräume in den Pflegeteams. Neue Kollegen mit anderen Fachkenntnissen und Kompetenzen kommen hinzu und können einen wichtigen Beitrag zum Wohl der Bewohner leisten. So können zum Beispiel Logistikmitarbeiter eingestellt werden, die den Krankenschwestern und -pflegern Aufgaben abnehmen, damit diese sich auf die Pflege konzentrieren können", erklärt der stellvertretende flämische Minister für Wohlfahrt, Volksgesundheit und Familie, Benjamin Dalle.
Die Regierung beschreibt die neue Maßnahme als eine Ausweitung zur Stärkung von Gesundheitsexperten, Krankenschwestern und Sanitätern. So können Pflegeheime zum Beispiel Philosophen und Theologen für die Palliativpflege anwerben. Oder sich für den Mehrwert der Musiktherapie bei Bewohnern entscheiden, die an Depressionen leiden. Oder Podologen für die Fußpflege einstellen usw.
Pflegeheime können bis zu 15 Prozent zusätzliches Personal über die Standards des Stammpersonals hinaus einstellen. Dieses Personal kann hauswirtschaftliche und unterstützende Aufgaben übernehmen.
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©BELGA PHOTO JAMES ARTHUR GEKIERE