Flandern und Bulgarien verstärken Zusammenarbeit gegen soziale Ausbeutung
Flandern und Bulgarien werden bei der Bekämpfung der sozialen Ausbeutung enger zusammenarbeiten. Das hat der flämische Arbeitsminister Jo Brouns am Montag mit dem bulgarischen Botschafter in Belgien Plamen Bochem und der bulgarischen Konsulin Malin Messalski vereinbart.
Flandern hat mit so genannten Gangmaster-Firmen zu kämpfen, Unternehmen, die Arbeitnehmern aus dem Ausland einen Job in Flandern anbieten und sie zu unverschämt niedrigen Löhnen beschäftigen. Die flämischen Unternehmen, bei denen diese Arbeitskräfte tätig sind, sind sich dieser Ausbeutung oft nicht bewusst. Sie zahlen den belgischen Mindestlohn, die Gangmaster-Firmen kassieren aber die Differenz zum effektiv gezahlten Lohn.
Flandern und Bulgarien arbeiten bereits zusammen, um dieses Problem zu bekämpfen, haben aber jetzt vereinbart, ihre diesbezügliche Zusammenarbeit zu verstärken. Die bulgarische Botschaft wird Informationsmaterialien über die Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern in Flandern verteilen, um potenzielle Arbeitsmigranten zu sensibilisieren.
"Wer in Flandern arbeitet, muss auch in Flandern geschützt werden"
Außerdem wurde eine Zusammenarbeit zwischen der flämischen Sozialinspektion FSI und den konsularischen Diensten Bulgariens vereinbart. So kann die FSI schnell Alarm schlagen, wenn es z.B. Anzeichen dafür gibt, dass gefälschte bulgarische Ausweise in Flandern im Umlauf sind.
In Sofia wird überdies für den Datenaustausch eine Kontaktperson für die flämische Verwaltung benannt. Minister Brouns hat seinerseits die Ernennung eines bulgarischen Arbeitsattachés für Belgien gefordert, der als Ansprechpartner für Arbeitsmarktfragen für Bulgaren in Flandern fungieren soll.
Brouns will eine "Null-Toleranz-Politik" gegenüber der illegalen Beschäftigung von Ausländern. "Wer in Flandern arbeitet, muss in Flandern geschützt werden", argumentiert er.
#FlandersNewsService | Jo Brouns ©BELGA PHOTO NICOLAS MAETERLINCK