Flandern stellt im neuen Haushalt zusätzliche 300 Millionen Euro für das Einstein-Teleskop bereit

Neben zahlreichen Kürzungen hat die flämische Regierung in ihrem neuen Haushalt auch zusätzliche Investitionen vorgesehen, darunter 300 Millionen Euro für das Einstein-Teleskop-Projekt. Damit steigt der flämische Beitrag zu diesem Projekt auf eine halbe Milliarde Euro, wie der flämische Ministerpräsident Matthias Diependaele am Montagnachmittag in seiner Septembererklärung im flämischen Parlament bekannt gab.
„Wir haben uns verpflichtet, 500 Millionen Euro zu investieren, um eines der ehrgeizigsten wissenschaftlichen Projekte der Welt in unsere Region zu holen: das Einstein-Teleskop“, sagte Diependaele während seiner September-Erklärung. Ende 2024 hatte die flämische Regierung bereits 200 Millionen Euro für dieses Projekt vorgesehen, zu denen nun 300 Millionen Euro hinzukommen.
Laut Diependaele handelt es sich hierbei um eine entscheidende Investition in die Zukunft. „Dieses revolutionäre Teleskop wird Hightech-Unternehmen anziehen und Tausende von Arbeitsplätzen schaffen“, sagte er. „Wir werden noch über Generationen hinweg von dieser Investition profitieren.“
Eine Entscheidung darüber, wo das unterirdische Einstein-Teleskop, das Europas renommiertestes Forschungsobservatorium für Gravitationswellen werden soll, gebaut werden soll, wird für 2027 erwartet. Belgien, die Niederlande und das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen bereiten eine gemeinsame Bewerbung vor, wobei die gemeinsame Grenzregion, die Euregio Maas-Rhein, als vorgeschlagener Standort dient. Allerdings sind auch die italienische Insel Sardinien und das deutsche Bundesland Sachsen Kandidaten.
Die Baukosten werden auf 2,2 bis 2,9 Milliarden Euro geschätzt, verteilt über neun Jahre. Eine aktuelle Studie hat jedoch bereits berechnet, dass sich diese Investition mit Sicherheit amortisieren wird. Es wird prognostiziert, dass das Projekt für Flandern zwischen 500 Millionen und 1,5 Milliarden Euro einbringen könnte – abhängig davon, inwieweit es flämischen Unternehmen gelingt, Aufträge an Land zu ziehen.Vor drei Wochen hat auch die wallonische Regierung 200 Millionen Euro für das Projekt reserviert. Die Niederlande haben ihrerseits ein Budget von 870 Millionen Euro zugesagt. Nordrhein-Westfalen hat derzeit nur etwa acht Millionen Euro bereitgestellt. Das Bundesland wartet allerdings noch ab, wie sich die Bundesregierung entscheiden wird. Sollte diese sich demnächst dafür entscheiden, eher die Euregio Maas-Rhein als Sachsen zu unterstützen, dürfte sich der Beitrag Nordrhein-Westfalens proportional erhöhen.
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