Flandern kauft zwei Skizzen von Ludwig van Beethoven
Die Flämische Gemeinschaft hat zwei Skizzen von Ludwig van Beethoven erworben. Dies gab der flämische Ministerpräsident und Kulturminister Jan Jambon am Montagabend während eines informellen Gipfeltreffens mit den europäischen Kulturministern im KMSKA in Antwerpen bekannt.
Die Skizzen tragen Beethovens Handschrift und wurden für den letzten Satz der Klaviersonate Nr. 1 in F (Op. 2 Nr. 1) angefertigt. Sie stehen auf der flämischen Liste der anerkannten seltenen und unentbehrlichen Kulturgüter, die besonderen Schutzmaßnahmen unterworfen sind.
101.000 Euro
Der Eigentümer beantragte eine Ausfuhrgenehmigung, um die Stücke ins Ausland zu verkaufen, aber der Flämische Rat für die Erhaltung des beweglichen Kulturerbes intervenierte. Daraufhin erklärte sich der Eigentümer bereit, die Skizzen an die flämische Regierung zu verkaufen. Diese zahlte 101.000 Euro aus dem Topstukkenfonds, der für den Ankauf und die Restaurierung von Kulturgütern verwendet wird.
Laut Jambon ist das Manuskript "äußerst wichtig für die Beethovenforschung". Der deutsche Komponist war der erste, der Musikstücke skizzierte, während er sie komponierte.
Flämische Wurzeln
Der Kauf ist auch deshalb wichtig für Flandern, weil Ludwig van Beethoven flämische Wurzeln hat: Sein Großvater Lodewijk wurde in Mechelen geboren. Deshalb beginnt sein Nachname mit dem niederländischen Wort "van" und nicht mit der deutschen Variante "von".
Die Skizzen werden in der Alamire-Stiftung, dem Internationalen Zentrum für das Studium der Musik in den Niederlanden, aufbewahrt. Flandern arbeitet nun mit Mechelen zusammen, um herauszufinden, wie die Skizzen in naher Zukunft der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.
#FlandersNewsService | © BELGA PHOTO LAURIE DIEFFEMBACQ