Flandern gibt illegal ausgegrabene keltische Armbänder an Rumänien zurück
Der flämische Ministerpräsident Jan Jambon (N-VA) hat am Montagabend im MAS-Museum in Antwerpen drei wertvolle keltische Armbänder an Rumänien zurückgegeben. Die Schmuckstücke waren illegal ausgegraben worden und sollten in Monaco versteigert werden.
Die Geschichte der keltischen Armbänder ist eine faszinierende Geschichte. Obwohl sie 2020 in Monaco zum Verkauf angeboten wurden, weil sie angeblich in einem Graben in Houtem, Westflandern, "gefunden" worden waren, verriet ihr Aussehen eine andere Geschichte.
Zwei der Armbänder, die aus der Zeit um 1000 v. Chr. stammen, tauchten im Jahr 2020 plötzlich in einem Auktionshaus in Monaco auf. Mit einem geschätzten Wert von rund 180.000 Euro sollten sie das Highlight der Auktion werden. Bis Experten den Verdacht äußerten, dass etwas nicht stimme.
Nach Angaben des damaligen Besitzers wurden die Armbänder beim Ausbaggern eines Grabens auf einem Grundstück in Houtem entdeckt. Dies war insoweit bemerkenswert, als ähnlicher Schmuck noch nie so weit westlich in Europa gefunden worden war. Der Schmuck sah aus wie Armbänder, die traditionell in den Ostkarpaten im heutigen Rumänien hergestellt wurden.
"Ich habe die Armbänder als Meisterwerke schützen lassen, so dass sie nicht verkauft werden konnten."
Um die Herkunft der Armbänder zu überprüfen, wurde das Auktionshaus gebeten, den Verkauf bis zu weiteren Untersuchungen auszusetzen. Diese Bitte wurde jedoch abgelehnt. "Auf Anraten des Rates für Spitzenstücke habe ich die Armbänder dann als Meisterwerke schützen lassen, so dass sie nicht verkauft werden konnten", so Jambon.
In Flandern gibt es seit 2003 eine Liste der Meisterwerke. Ein beweglicher Gegenstand oder eine Sammlung gilt als Meisterwerk, wenn er/sie selten und aufgrund seiner/ihrer archäologischen, historischen, kulturgeschichtlichen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Bedeutung für die Flämische Gemeinschaft unentbehrlich ist. Keines der in der Liste aufgeführten Objekte darf ohne die Zustimmung der flämischen Regierung verkauft werden.
Untersuchung
Eine gerichtliche Untersuchung ergab, dass die Armbänder, darunter ein drittes, das bei dem Eigentümer gefunden wurde, illegal in Rumänien ausgegraben worden waren. Der Besitzer soll sie im Tausch gegen ein antikes Jagdgewehr erhalten haben.
Flandern schickte den Schmuck am Montagabend nach Rumänien zurück, wo nun weitere Untersuchungen laufen, um die Herkunft des Schmucks zu ermitteln.
#FlandersNewsService | ©BELGA PHOTO and VIDEO TIJS VANDERSTAPPEN