Flämischer Tiefkühlpommes-Riese Clarebout strebt Deal mit US-Lebensmittelriesen an

Clarebout Potatoes, einer der größten belgischen Hersteller von Tiefkühlkartoffeln, steht Berichten zufolge kurz davor, ein großes Geschäft mit dem US-Agrar- und Lebensmittelriesen J.R. Simplot abzuschließen, berichtet die Tageszeitung De Standaard. Brancheninsider vermuten, dass die Vereinbarung, möglicherweise ein Verkauf oder eine strategische Allianz, einen Wert von mehreren Milliarden Euro haben könnte.
Das Unternehmen mit Sitz in Westflandern, das 1988 von Jan Clarebout gegründet wurde, ist ein Global Player im Bereich Tiefkühlchips und exportiert in über 120 Länder. Es steht weltweit an dritter Stelle hinter dem kanadischen Unternehmen McCain und dem US-Rivalen Lamb Weston.
J.R. Simplot, ein privates US-amerikanisches Unternehmen mit Sitz in Idaho, ist ein Schwergewicht in der globalen Lebensmittelbranche, hat aber derzeit keine Aktivitäten in Europa. Clarebout hingegen verfügt über keine Produktionsbasis in den USA. Die Übernahme wäre für beide Unternehmen ein bedeutender Schritt.
Frühere Gespräche mit den Private-Equity-Gruppen CVC Capital und Advent sind Berichten zufolge ins Stocken geraten, während die Verhandlungen mit Simplot vorankamen. Obwohl keine offizielle Ankündigung gemacht wurde, wird in Westflandern schon seit Wochen spekuliert.
Der mögliche Zusammenschluss kommt zu einem Zeitpunkt, da sich der Wettbewerb im Tiefkühlkartoffelsektor verschärft. Konkurrenten wie Agristo, Aviko und McCain (zu dem Lutosa gehört) bauen ihre Produktion in Belgien und im Ausland aggressiv aus. Dies weckt Befürchtungen über Überkapazitäten und schrumpfende Gewinnspannen.
Belgien ist der weltweit führende Exporteur von Tiefkühlchips und produziert drei Millionen der 15,5 Millionen Tonnen, die jedes Jahr weltweit verbraucht werden.
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