Flämischer Sportminister begrüßt Reform des Amateurfußballs als "historisch"

Ab der Saison 2023-2024 gelten für die Amateurvereine in Flandern neue finanzielle Regeln. Für Spieler gilt dann eine sozialversicherungsfreie Höchstvergütung von bis zu 4.500 Euro pro Saison. Am Montag begrüßte der flämische Sportminister Ben Weyts die Reform als "historisch" und sprach von "einer kleinen Revolution in unserem Fußball".
Mit dem neuen Finanzrahmen hoffen „Voetbal Flandern“ und der Königliche Belgische Fußballverband (RBFA), die jahrelange Rechtsunsicherheit in Bezug auf die Sozialversicherungsbeiträge von Amateurfußballern zu beenden. Die Reformen sollen die Regeln des finanziellen Fairplays festigen und gleiche Wettbewerbsbedingungen für Amateurfußballvereine schaffen.
"Die Reform kann in zwei Teile unterteilt werden: Finanzielle Regeln einerseits und finanzielle Steuerung andererseits", erklärt Nand De Klerck, Sprecher von Voetbal Vlaanderen. Was die finanzielle Seite betrifft, so dürfen die Spieler maximal 4.500 Euro pro Jahr oder 100 Euro pro gewonnenem Punkt an Gewinnprämien kassieren, ohne dass der Verein NSSO-Gebühren (Nationale Sozialversicherungsanstalt) zahlen muss. Außerdem sind nur noch digitale Zahlungen erlaubt. Auf der anderen Seite werden die Vorstände zu einer nachhaltigen Finanzverwaltung angehalten: mit jährlichen Budgetüberprüfungen und der obligatorischen Registrierung von Spielerverträgen. Die Reform tritt am 1. Juli 2023 in Kraft.
"Wir wollten Klarheit schaffen, hoffen aber auch, dass diese Maßnahmen die Vorstände dazu ermutigen, ihre Prioritäten entsprechend anzupassen", so De Klerck.
"Wir würden uns sehr freuen, wenn der Teufelskreis der Spielerabgaben durchbrochen wird und hoffen, dass die Vereine dadurch mehr in die Infrastruktur, ihre Jugend und ihre soziale Rolle investieren."
"Die Situation ist seit Jahrzehnten problematisch", ergänzte der flämische Sportminister Ben Weyts, der an der Reform mitgearbeitet hat. "Vor zwei Jahren schlug ich vor, die Coronakrise zu nutzen, um Veränderungen herbeizuführen, und schlug eine (Vergütungs-)Obergrenze vor. Nun freue ich mich, dass wir dies endlich erfolgreich abschließen konnten."
Die Änderungen kamen auf Wunsch der Vereine selbst zustande, die während der Pandemie aufgrund ihrer schlechten finanziellen Lage Alarm schlugen. Die Vereine haben nun bis zum 1. Juli Zeit, sich an das neue System anzupassen. Sanktionen bei Nichteinhaltung der neuen Regeln sind bisher nicht angekündigt worden.
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