Flämischer Medienkonsum: Streaming überholt Live-Fernsehen, KI-Nutzung nimmt zu

Zum ersten Mal sehen die Flamen mehr Online-Inhalte als Live-Fernsehen, so die jüngste Digimeter-Umfrage über digitale Gewohnheiten. Die Studie zeigt auch, dass sich die Smartphone-Nutzung nach Jahren des Wachstums stabilisiert hat und dass die Künstliche Intelligenz (KI) einen raschen Durchbruch erzielt hat, insbesondere bei jungen Menschen.
Die Umfrage zeigt, dass 74 Prozent der Flamen im Jahr 2024 eine kostenlose oder mehrere kostenpflichtige Streaming-Plattform nutzten, verglichen mit 67 Prozent, die immer noch mindestens einmal im Monat live fernsahen. Im Jahr 2020 hatten noch 80 % der Flamen jeden Monat live ferngeschaut.
Kostenlose Streaming-Dienste wie VRT Max, VTM Go und GoPlay erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, obwohl kostenpflichtige Plattformen wie Netflix und Disney+ in Bezug auf die Nutzung weiterhin dominieren.
Smartphone-Nutzung
Im Durchschnitt verbringen die Flamen 182 Minuten pro Tag mit ihrem Smartphone - eine Zahl, die seit dem letzten Jahr unverändert geblieben ist und die erste Stabilisierung in der 17-jährigen Geschichte von Digimeter darstellt. Soziale Medien und Messaging-Apps dominieren zwar nach wie vor die Nutzung, es ist jedoch ein leichter Rückgang zu verzeichnen, wobei stattdessen KI-Tools an Bedeutung gewinnen.
Trotz der weit verbreiteten Nutzung von Smartphones für alltägliche Aktivitäten wie Einkaufen, Bankgeschäfte und Nachrichtenkonsum gibt es nach wie vor Bedenken. Viele machen sich Sorgen über die Privatsphäre im Internet, Fehlinformationen und übermäßige Bildschirmzeit.
Vor allem junge Menschen tun sich schwer damit, ihre Nutzung einzuschränken. „Sie wenden sich an Eltern, Schulen oder sogar die Regierung, um die Smartphone-Nutzung zu regeln, einschließlich möglicher Verbote in Klassenzimmern“, sagt Professor De Marez (UGent).
KI-Einführung schießt in die Höhe
KI hat sich schnell in das tägliche Leben integriert. 93 % der Flamen kennen die Technologie und 45 % haben im vergangenen Jahr generative KI-Tools wie ChatGPT verwendet. Unter den 18- bis 24-Jährigen ist die aktive KI-Nutzung auf 68 Prozent gestiegen, unter den Studenten liegt sie sogar bei 72 Prozent.
„Dieses Maß an Akzeptanz innerhalb eines Jahres ist beispiellos“
„Dieses Ausmaß an Akzeptanz innerhalb eines Jahres ist beispiellos“, sagt De Marez. Der Aufstieg der KI polarisiert jedoch auch. Während die einen sie als nützliches Werkzeug für Arbeit und Studium betrachten, sind sich andere unsicher, wie sie damit umgehen sollen. Vor allem die Bedenken über Fehlinformationen, Authentizität und die gesellschaftlichen Auswirkungen der KI nehmen zu.
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