Flämische Waffenexporte steigen auf Rekordniveau

Die genehmigten flämischen Waffenexporte haben ein Rekordhoch erreicht. Aus den Monatsberichten der flämischen Kontrollstelle für strategische Güter geht hervor, dass Genehmigungen im Wert von mindestens 412 Millionen Euro erteilt wurden. Der Krieg in der Ukraine hat bei diesem bemerkenswerten Anstieg allerdings keine große Rolle gespielt.
Der flämische Waffenhandel beruht hauptsächlich auf dem Export von Technologien wie Flugzeugteilen, Fahrzeugen und anderen Ausrüstungsgegenständen, die zum größten Teil für ausländische Rüstungsunternehmen bestimmt sind. Im Jahr 2021 beliefen sich die Ausfuhren dieser Art von Produkten auf etwa 125 Millionen Euro, im letzten Jahr hat sich dieser Betrag allerdings auf mindestens 412 Millionen Euro mehr als verdreifacht.
Der endgültige Betrag könnte sogar noch höher liegen. "Aufgrund von verwaltungstechnischen Eigenheiten des Meldesystems ist bei einigen Genehmigungen noch unklar, wie oft sie gezählt wurden", so Diederik Cops vom Flämischen Friedensinstitut.
Ungeachtet dessen haben die flämischen Waffenexporte erheblich zugenommen. "Wir haben diesen Anstieg erwartet", sagte Cops. "Er ist eine Folge der seit 2015-2016 weltweit steigenden Verteidigungsbudgets. Die damals aufgelegten Investitionsprogramme, wie das für das Kampfflugzeug F-35, beginnen sich nun in den Exportgenehmigungen niederzuschlagen."
"Dieser rasche Anstieg der Verteidigungsbudgets wird sich in den kommenden Jahren noch deutlicher zeigen", erklärte Cops. Er wies darauf hin, dass das F-35-Programm noch jahrzehntelang weiterlaufen wird. Belgische Unternehmen stellen Teile für das Fahrwerk und die Höhenleitwerke dieser Flugzeuge her.
Der Krieg in der Ukraine hingegen hatte keine großen Auswirkungen auf die flämischen Waffenexporte im Jahr 2022. Flandern exportierte zwar kugelsichere Westen und Schutzkleidung in die Ukraine. "Aber das macht nur ein paar hunderttausend Euro aus", sagte Cops. Der Konflikt hat viele Länder dazu veranlasst, ihre Verteidigungsbudgets weiter aufzustocken. "Wir werden die Auswirkungen dieser Investitionen in ein paar Jahren sehen", schloss er.
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