Flämische Regierung will Influencer nutzen, um über Verhütung aufzuklären
Der flämische Medien- und Jugendminister Benjamin Dalle will Influencer in den sozialen Medien nutzen, um gezielte Informationen über Verhütung zu verbreiten, sagte er im Parlament.
Einem Bericht der Abtreibungshilfezentren Luna und VUB Dilemma zufolge haben Kliniken in Flandern und Brüssel im vergangenen Jahr fast 8.300 Abtreibungen vorgenommen, ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren.
Dalle, der in Vertretung von Gesundheitsministerin Hilde Crevits im Parlament diesbezügliche Fragen beantwortete, sagte, dass die geringere Verwendung von Verhütungsmitteln nicht der einzige Grund für den Anstieg der Abtreibungen sei, aber eine Rolle spiele.
"Sensoa [das flämische Kompetenzzentrum für sexuelle Gesundheit] hat in der Tat Hinweise darauf erhalten, dass sich die Einstellung zur hormonellen Verhütung ändert", sagte er. "Es wird der Begriff 'Hormonmüdigkeit' verwendet. Im Mai 2023 stellte die Studie “Jugend und Gesundheit” fest, dass die Nutzung der Pille rückläufig ist. 2018 nahmen noch 73 Prozent der befragten Mädchen zum Zeitpunkt ihres letzten Sexualkontakts die Pille, 2022 waren es nur noch 65 Prozent."
Laut Dalle könnten die sozialen Medien eine Möglichkeit zur Verbreitung von Informationen über Verhütung sein. "Und dann komme ich zu meinen eigenen Möglichkeiten, der Jugend und den Medien", so Dalle weiter. "Was die Influencer betrifft, so habe ich die Initiative ergriffen und eine FAQ für Influencer erstellt. Wir haben auch mit Sensoa an einer speziellen Seite über Empfängnisverhütung und sexuelle Gesundheit gearbeitet, die bald veröffentlicht wird. Wir werden mit Influencern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass sie die richtige Beratung verbreiten werden."
"Soziale Medien sind sehr wichtig, denn dort holen junge Menschen ihre Informationen ab", ist auch die flämische Abgeordnete Freya Saeys überzeugt. "Natürlich haben aber auch die Schule und die Eltern eine Verantwortung."
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