Flämische Regierung verschärft Regeln für Beratungsaufträge

Die flämische Regierung verschärft die Regeln für die Vergabe von Beratungsaufträgen. Die Region wird einen Test einführen, um den Mehrwert der Beauftragung von externem Fachwissen nachzuweisen, und die jährlichen Ausgaben für Beratung sorgfältig aufzeichnen.
In der Koalitionsvereinbarung heißt es, dass "verbindliche Leitlinien" für die Beauftragung von externem Fachwissen eingeführt werden sollen. Die vorige flämische Regierung war wegen mangelnder Klarheit bei den Ausgaben für Beratungsleistungen auf starken Widerstand gestoßen. Auch der Bericht des Rechnungshofs vom letzten Jahr wies auf Nachlässigkeiten bei der Vergabe von Beratungsaufträgen hin.
Ein strengerer Rahmen ist nun fertig. "Der Einsatz von externen Beratern muss eine bewusste und verantwortungsvolle Entscheidung der Regierung sein", sagte Ministerpräsident Matthias Diependaele. "Wir legen jetzt klare Leitlinien fest: Externes Fachwissen wird nur dann in Anspruch genommen, wenn es einen klaren Nutzen bringt."
Tests vor Vertragsabschluss
Nach den neuen Regeln muss die Regierung zunächst feststellen, ob sie über das erforderliche Wissen und die Expertise im eigenen Haus verfügt. Die Beauftragung von Beratern wird nur dann möglich sein, wenn der Auftrag hauptsächlich aus Beratung besteht, von unabhängigen Experten ausgeführt wird und zeitlich begrenzt ist. "Fehlt eines dieser Elemente, kann es sich nicht um eine Beratung handeln", heißt es in den neuen Rahmenbedingungen.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, muss für jeden Auftrag mit einem Wert von mehr als 7.000 Euro eine vorvertragliche Opportunitätsprüfung durchgeführt werden. Dabei werden unter anderem die Vertragsdauer, das interne Fachwissen, die Kosteneffizienz und die Unabhängigkeit der Ausführung geprüft.Laut Innenministerin Hilde Crevits ist es das Ziel, die interne Expertise zu entwickeln und zu verbessern. "Wir haben innerhalb meiner Behörde bereits Schritte unternommen und beschlossen, zehn weitere Prüfer für Audit Flanders einzustellen, so dass weniger Aufgaben extern vergeben werden müssen", sagte Crevits.
#FlandersNewsService | Hilde Crevits © BELGA PHOTO NICOLAS MAETERLINCK