Flämische Regierung stellt 100 Millionen Euro zur Bekämpfung des Fachkräftemangels bereit
Die flämische Regierung hat am Freitag mit den Sozialpartnern der Region eine Vereinbarung zur Bekämpfung des Fachkräftemangels unterzeichnet. Die Regionalregierung stellt 100 Millionen Euro für die Umsetzung dieses Abkommens bereit. Die Hoffnung von Ministerpräsident Jan Jambon (N-VA): eine Beschäftigungsquote von 80 Prozent zu erreichen.
Die Sozialpartner sind mit dem Paket von100 Millionen Euro zufrieden, obwohl sie immer noch Raum für Verbesserungen sehen. Die Partner hoffen, dass zum Beispiel noch eine Übergangsprämie für ältere Arbeitnehmer eingeführt wird, die innerhalb ihres Unternehmens einen weniger anspruchsvollen Job finden. Die Gewerkschaft ABVV hat als einzige das Abkommen nicht unterzeichnet.
Die Vereinbarung weist der öffentlichen Arbeitsverwaltung Flanderns (VDAB) eine wichtige Rolle zu. Die VDAB soll künftig die Arbeitslose viel intensiver betreuen und beraten. Dafür erhält der VDAB 19 Millionen Euro. Allein die Senkung der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung für Menschen, die zwei Jahre lang nicht gearbeitet haben, schlägt mit 17,5 Millionen Euro zu Buche.
"Es war wichtig unter Beweis zu stellen, dass wir immer noch Vereinbarungen erzielen können", erklärte Ann Vermorgen von der Gewerkschaft ACV unter Verweis auf die schwierigen Sozialverhandlungen der letzten Jahre.
Der flämische Premierminister Jan Jambon hofft, dass er mit der Vereinbarung sein Ziel einer Beschäftigungsquote von 80 Prozent erreichen kann. Derzeit liegt die Quote in Flandern bei 76,6 Prozent.
"Die Covid-19-Krise, der Brexit, der Krieg in der Ukraine... Die Sterne hätten günstiger stehen können", sagt er. "Dennoch müssen wir diese 80 Prozent erreichen. Nur so können wir unseren Wohlstand langfristig sichern."
Die freien Stellen seien vorhanden, argumentiert der flämische Arbeitsminister Jo Brouns. "Heute gibt es in Flandern 80.000 freie Stellen für 180.000 Arbeitssuchende", sagt Brouns. Seiner Meinung nach kann die Ausbildung dafür sorgen, dass mehr Menschen eine Beschäftigung finden.
(KOR)
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