Flämische Regierung reserviert 200 Millionen Euro für den Bau des Einstein-Teleskops

Die flämische Regierung hat 200 Millionen Euro für den Bau des Einstein-Teleskops reserviert. Das gab der flämische Ministerpräsident Matthias Diependaele, der auch für Innovation zuständig ist, anlässlich des vierten Ministergipfels der Minister aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland zu diesem Projekt bekannt. Die zugesagte Gesamtunterstützung für den Bau beläuft sich auf mehr als eine Milliarde Euro.
Das Einstein-Teleskop wird ein riesiges unterirdisches Teleskop in Europa sein, mit dem Gravitationswellen beobachtet werden können. Genauer gesagt handelt es sich um winzige Fluktuationen in den Gravitationswellen, die sich durch das Universum bewegen und die uns, nach Albert Einsteins Theorie, mehr über unser Universum verraten können. Das neue Teleskop soll somit den Zugang zu Phänomenen, Prozessen und Bereichen im Universum ermöglichen, die der Wissenschaft bisher nicht zugänglich waren.
Belgien, die Niederlande und Deutschland sind zusammen Kandidat für die Errichtung des Teleskops in ihrer gemeinsamen Grenzregion, ebenso wie Italien, das das Teleskop auf Sardinien bauen möchte. Die Entscheidung über den Standort wird voraussichtlich im Jahr 2026 oder 2027 fallen. Das Teleskop soll bis Ende des nächsten Jahrzehnts in Betrieb genommen werden.
Die Machbarkeitsstudien für das Projekt begannen in diesem Jahr in Belgien, den Niederlanden und Deutschland mit Erkundungsbohrungen, um festzustellen, ob der Untergrund für das Projekt geeignet ist. Die ersten Ergebnisse seien vielversprechend, so Diependaele. „Es steht viel auf dem Spiel: Wir wollen in der Lage sein, Tunnel in einer Tiefe von etwa 250 Metern zu bohren, um einen dreieckigen Detektor mit einer Seitenlänge von zehn Kilometern zu bauen“, sagte er. „Eine Studie über die zivilen Techniken zum Bau dieses Kolosses ist ebenfalls im Gange, während wir parallel dazu die Situation über der Erde kartieren.”
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