Flämische Glücksspielindustrie auf Expansionskurs: Kooperationsabkommen in Atlanta unterzeichnet
Die westflämische Howest University of Applied Sciences hat am Montag ein Kooperationsabkommen mit der Georgia State University in Atlanta (Vereinigte Staaten) unterzeichnet. Beide Hochschulen bieten begehrte Studiengänge in „Gaming“ an. Die Vereinbarung ist ein weiteres Zeichen für die wachsende Bedeutung dieses Sektors in Flandern.
Howest unterzeichnete das Abkommen mit dem Creative Media Industries Institute (CMII), dem Gaming-Studiengang der Georgia State University. Atlanta gilt als das Mekka der amerikanischen Spieleindustrie. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Studierende, Lehrkräfte und Programme auszutauschen und voneinander zu lernen, erklärt Frederik D'hulster, Direktor für Bildung und Internationalisierung an der Hochschule in Kortrijk.
Howest ist das Kronjuwel des Spielesektors in Flandern. Der Studiengang Digital Arts and Entertainment wurde bereits dreimal als bester Gaming-Studiengang der Welt gekürt. Studenten aus der ganzen Welt kommen nach Kortrijk, um an der Gaming-Schule zu studieren. Jedes Jahr nehmen 600 bis 700 Studenten hier ein Studium auf. Nur 70 Prozent schließen das Studium allerdings ab. Absolventen finden einen Job in Spielestudios im In- und Ausland.
Howest ist das Kronjuwel der Spielebranche in Flandern. Der Studiengang Digital Arts and Entertainment wurde bereits dreimal zum besten Gaming-Studiengang der Welt gewählt.
Die (überwiegend flämische) Gaming-Industrie in Belgien hat Rückenwind, sagt David Verbruggen, Generaldirektor des Branchenverbands FLEGA (Flemish Games Association). Im Jahr 2020 erwirtschaftete der Sektor einen Umsatz von 82 Millionen Euro. "Aber mit der Zeit sollte ein Umsatz von 200 bis 250 Millionen Euro möglich sein", schätzt Verbruggen. Übrigens hängt dieser Erfolg heutzutage stark von einem einzigen Unternehmen ab: dem in Gent ansässigen Spielestudio Larian. Mit Divinity Original Sin II hat das Unternehmen einen echten Blockbuster auf den Markt gebracht.
Für das angestrebte Wachstum setzt die FLEGA unter anderem auf einen Steuervorteil: Dieser soll für die Gaming-Branche im Jahr 2023 in Kraft treten. Man setzt aber auch auf einen geplanten Game Hub oder Inkubator.
Das Kooperationsabkommen wurde im Beisein der belgischen Prinzessin Astrid unterzeichnet. Sie begleitet eine Wirtschaftsmission in die USA, an der fast 300 Unternehmen mit 500 Personen teilnehmen. Damit ist diese Mission die zweitgrößte Wirtschaftsmission, die je von Belgien aus startete. Bei dieser Gelegenheit wurde in einem CMII-Studio ein Avatar der Prinzessin erstellt: eine digitale Prinzessin sozusagen.
(BRV)
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Die belgische Prinzessin Astrid ließ sich bei einem Besuch des Creative Media Industries Institute in Atlanta einen Avatar nach ihrem Ebenbild erstellen. ©BELGA PHOTO LAURIE DIEFFEMBACQ