Flämische Forscher setzen neuen Meilenstein in der Entwicklung eines Listeriose-Impfstoffs

Mit einer Kombination aus innovativer Antigenforschung und mRNA-Impfstofftechnologie, die von den COVID-Impfstoffen bekannt ist, haben Forscher aus Gent einen großen Schritt in Richtung der Entwicklung eines Listeriose-Impfstoffs gemacht. Die gleiche Technik ebnet auch den Weg "für die Entwicklung dringend benötigter Impfstoffe gegen andere Bakterien", berichtete das Flämische Institut für Biotechnologie (VIB) am Montag.

Das Bakterium Listeria monocytogenes kann nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel zu Listeriose führen. Diese kann zu Sepsis und Meningitis führen. Das kommt zwar selten vor, kann aber bei mehr als einem Fünftel der Infizierten tödlich sein. Die Forschungsarbeiten des Teams um Professor Francis Impens (VIB-UGent Centre for Medical Biotechnology), Kollegen der UGent, dem Krebsforschungsinstitut Gent und anderen Einrichtungen haben nun einen wichtigen Schritt in Richtung eines Impfstoffs gegen Listeriose gemacht.

Für einen solchen Impfstoff werden in erster Linie Antigene benötigt: Diese aktivieren das Immunsystem und regen die Produktion von Zellen und Antikörpern an, die die Infektion bekämpfen. Das Problem mit Listerien ist, dass sie sich in menschlichen Zellen vor dem Immunsystem verstecken. "Dies ist ein häufiges Problem bei intrazellulären Bakterien und hat die Entwicklung von Impfstoffen gegen solche Krankheitserreger bekanntermaßen schwierig gemacht", erklärt Dr. Rupert Mayer.

Das Team von Professor Impens setzte moderne Massenspektrometer ein, um nach Selbstpeptiden zu suchen. "Das sind kurze Proteinfragmente, die dem Immunsystem signalisieren: 'Greift uns nicht an, wir sind Teil des Körpers'", erklärt das VIB. "Wenn ein Bakterium eine Zelle infiziert, bleiben einige bakterielle Peptide auch auf der Zelloberfläche vorhanden. Es geht darum, diese zu finden."

Die Forscher entdeckten mehr als 15.000 Peptide auf infizierten menschlichen Zellen. Schließlich identifizierten sie 68 Listeriose-Peptide, darunter mehrere mit antigenen Eigenschaften. Dank Dr. Ine Lentacker (UGent) und ihrem Team wurden diese Antigene nun in einem mRNA-Impfstoff kodiert. "Die Prüfung des Impfstoffs an Mäusen führte zu einer spezifischen Immunreaktion und bewirkte einen Schutz gegen Listeriose", heißt es. "Diese Arbeit könnte die Grundlage für einen Impfstoff sowohl für den Menschen als für die Viehzucht bilden, da Listerien bei infizierten Tieren erhebliche Probleme verursachen können."

"Unsere Studie zeigt auch das Potenzial, um dringend benötigte Impfstoffe gegen andere intrazelluläre Bakterien wie Salmonellen, Shigellen oder Mycobacterium tuberculosis zu entwickeln", erklärt Impens. "Das ist eine gute Nachricht, denn antibakterielle Impfstoffe sind eine der Lösungen, um das schnell wachsende Problem der Antibiotikaresistenz zu bekämpfen."

(TOM)

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©BELGA PHOTO JONAS D'HOLLANDER

 

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