Flämische Bildungsministerin kündigt Maßnahmen an, um die zunehmenden Unterrichtsstörungen zu bekämpfen

Die flämische Bildungsministerin Zuhal Demir (N-VA) hat als Reaktion auf die alarmierenden Zahlen des Jahresberichts der Zentren für Schülerberatung (CLBs) eine Reihe von Maßnahmen angekündigt. Der Bericht weist auf einen starken Anstieg von Schulverweisen, Schulschwänzen und Verhaltensauffälligkeiten bei Schülern hin, was die Verantwortlichen im Bildungswesen zu dringenden Maßnahmen veranlasst hat.
Der CLB-Bericht stellt fest, dass die Zahl der verhaltensauffälligen Schüler auf 25.437 gestiegen ist, was einem Anstieg um zwölf Prozent seit 2018-2019 entspricht, während die Gesamtschülerzahl nur um 2,53 Prozent gestiegen ist. Bei Jungen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie wegen Verhaltensauffälligkeiten an das CLB verwiesen werden, 4,2-mal höher als bei Mädchen. Besonders ausgeprägt ist das Problem bei Dreizehnjährigen, die von der Grundschule in die Sekundarstufe wechseln.
Die Zahl der Schüler, die von weiterführenden Schulen verwiesen werden, hat sich innerhalb von sechs Jahren verdoppelt und ist von 2.303 im Schuljahr 2018-2019 auf 4.244 im vergangenen Jahr gestiegen.
Auch an den Grundschulen hat sich die Zahl der Schulverweise verdoppelt, von 77 auf 133. Diese Zahlen, die sich über alle Bildungsnetze erstrecken, deuten auf eine stark steigende Besorgnis hin. „Eine Schule schaltet nicht einfach das CLB ein“, sagt Stefan Grielens, Direktor des Vrij CLB Netwerk. „Es geht um hartnäckiges Verhalten: hartnäckige Verweigerung von Dingen oder sogar Gewalt gegen Lehrer.“
Ministerin Demir hat sich verpflichtet, die Ordnung in den Schulen wiederherzustellen und den Schwerpunkt wieder auf die Bildung zu legen. „Die Schulen müssen sich auf den Unterricht konzentrieren können“, erklärt sie. „Wir müssen uns von der Mentalität befreien, dass Schulen soziale Probleme lösen. Sie sind Opfer dieser Probleme.“
#FlandersNewsService | Zuhal Demir © BELGA PHOTO NICOLAS MAETERLINCK