Ethancracker von Ineos erhält zwei Mio. Euro an ökologischer Unterstützung von Flandern

Die flämische Regierung gewährt zwei Mio. Euro an „strategischer ökologischer Unterstützung“ für den Ethancracker des Chemieunternehmens Ineos im Hafen von Antwerpen. Die Gesamtkosten der Ethankrackanlage belaufen sich auf vier Milliarden Euro.
Die Entscheidung, zwei Millionen Euro an „strategischer ökologischer Unterstützung“ zu gewähren, wurde Ende letzter Woche in Antwerpen bei einem Treffen zwischen der flämischen Regierung und den deutschen Kollegen aus Nordrhein-Westfalen getroffen. Die Ethankrackanlage von Ineos soll innerhalb von zehn Jahren kohlenstoffneutral werden, was durch eine Wasserstoffinfrastruktur im Industriegebiet von Antwerpen ermöglicht werden soll.
Sowohl die britische als auch die flämische Regierung haben Garantien für die Crackanlage gegeben. Die britische Regierung hat eine Garantie in Höhe von 700 Millionen Euro zugesagt, während die flämische Regierung eine Garantie in Höhe von 500 Millionen Euro anbietet.
In der Anlage in Antwerpen soll Ethylen, ein wichtiges Grundprodukt der chemischen Industrie, hergestellt werden. Allerdings haben ein Dutzend Umweltorganisationen in den letzten Jahren bereits viermal Einspruch gegen die Genehmigung der Ethankrackanlage eingelegt.
Umweltauswirkungen
Der flämischen Regierung zufolge wird das Projekt „ein neuer europäischer Maßstab in Bezug auf Technologie, Effizienz und Umweltauswirkungen“ sein. Angesichts der Tatsache, dass andere Ethancracker in Europa recht alt sind, wird der neue Cracker deutlich weniger CO2 ausstoßen. Kritiker bemängeln jedoch, dass Ineos nicht alle Emissionen berücksichtigt und verweisen auf die Gewinnung und den Transport des Rohstoffs Ethan sowie die eventuelle Verbrennung von Kunststoffen.
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