Engie erwirtschaftet 2024 rund eine Milliarde Euro Gewinn mit belgischer Kernenergie

Der französische Energieriese Engie hat im Jahr 2024 einen Betriebsgewinn von 1,45 Milliarden Euro aus seinen Nuklearaktivitäten erwirtschaftet und damit sein Ergebnis von 2023 mehr als verdoppelt. Etwa eine Milliarde Euro dieses Gewinns stammt aus seinen belgischen Reaktoren, der Rest aus Rechten an französischen Kernkraftwerken.
Engies Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag 2024 deutlich über den 605 Millionen Euro von 2023. Der Wegfall der Steuer auf Gewinnüberschüsse (die Mitte 2023 abgeschafft wurde) glich die finanziellen Auswirkungen der Abschaltung des Reaktors Tihange 2 Anfang 2023 und den Rückgang der Reaktorverfügbarkeit von 88,8 Prozent auf 86,2 Prozent aus - was vor allem auf die monatelangen Reparaturen an Doel 4 zurückzuführen war.
Der Gesamtnettogewinn von Engie für 2024 erreichte 4,1 Milliarden Euro und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Dies ist ebenfalls größtenteils auf die belgischen Nuklearaktivitäten zurückzuführen: Ohne sie wäre der Gewinn des Unternehmens in der Tat rückläufig gewesen. Der Konzernumsatz sank seinerseits um zehn Prozent auf 73,8 Milliarden Euro.
Die Anleger reagierten positiv auf eine verbesserte Gewinnprognose für 2025. Der Aktienkurs von Engie stieg am Donnerstagmorgen um mehr als sechs Prozent.
Nukleare Pläne
Engie betreibt derzeit vier Atomreaktoren in Belgien: Tihange 1, Tihange 3, Doel 2 und Doel 4. Doel 3 wurde 2022 abgeschaltet, gefolgt von Tihange 2 im Jahr 2023. Erst vor zwei Wochen wurde Doel 1, der älteste Reaktor des Landes, nach 50 Jahren endgültig stillgelegt. Im Jahresverlauf werden auch Tihange 1 und Doel 2 abgeschaltet.
Die belgische Regierung hat jedoch die Laufzeit von Doel 4 und Tihange 3 um zehn Jahre bis 2035 verlängert. Diese Entscheidung wurde kürzlich von der Europäischen Kommission gebilligt.
Die Regierung von Premierminister Bart De Wever strebt darüber hinaus eine Verlängerung um mindestens ein weiteres Jahrzehnt an. Engie hat jedoch wiederholt erklärt, dass es weitere Verlängerungen nicht unterstützt und die Kernkraft nicht als Teil seiner langfristigen Strategie betrachtet.
#FlandersNewsService | Tihange © BELGA PHOTO NICOLAS MAETERLINCK