Energiewende: Fluvius investiert weitere vier Milliarden Euro in das flämische Stromnetz

Der Netzbetreiber Fluvius plant in den nächsten zehn Jahren weitere vier Milliarden Euro Investitionen in das flämische Stromnetz mit dem Ziel, es für die Einführung von mehr Elektroautos und Wärmepumpen fit zu machen. Die Investition addiere sich zu den bereits geplanten Investitionen in Höhe von sieben Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit.

Letztendlich werden die Kosten für die zusätzlichen Investitionen an den Endverbraucher weitergegeben. Sie dürften sich aber laut Jean Pierre Hollevoet, verantwortlich für die Energiewende bei Fluvius, in einer 10-prozentigen Erhöhung für einen Zeitraum von zehn Jahren der Komponente für technische Ausrüstung niederschlagen. "Bei den derzeitigen Tarifen entspricht dies zusätzlichen Kosten von jährlich etwa 25 Euro für eine durchschnittliche Familie", hieß es am Mittwoch.

Der Plan ist, rund 30.000 Kilometer und somit 40 Prozent des Niederspannungsnetzes des Betreibers aufzurüsten und zu verstärken, ebenso 6.000 Kilometer oder 13 Prozent des Mittelspannungsnetzes (wichtig für die Industrie, A.d.R.) und ein Drittel der für 22.450 Kilometer Stromnetz zuständigen Verteilerkabinen.

Ohne flankierende Maßnahmen wie digitale Stromzähler und den sogenannten "Kapazitätstarif", der den Spitzenverbrauch im Netz begrenzen soll, werden sich die Kosten für die notwendigen Investitionen bis 2050 voraussichtlich verdoppeln.

Nichts zu tun ist keine Option, betonte Fluvius, Untätigkeit würde die Gefahr von Stromausfällen erhöhen. Gleichzeitig betont der Netzbetreiber die Bedeutung flankierender Maßnahmen wie die Einführung digitaler Stromzähler und des sogenannten "Kapazitätstarifs", mit dem der Spitzenverbrauch im Netz begrenzt werden soll. Ohne diese Maßnahmen würden sich die Kosten der notwendigen Investitionen bis 2050 wahrscheinlich verdoppeln.

Auf der anderen Seite werden die Investitionen in das Gasnetz um etwa die Hälfte zurückgefahren (auf 88 Millionen Euro pro Jahr, A.d.R.). Fluvius will sein Gasnetz nicht weiter ausbauen, vielmehr sollen dessen Sicherheit und Zuverlässigkeit sichergestellt werden.

Der Investitionsplan geht davon aus, dass bis 2030 1,5 Millionen Elektroautos zugelassen sein werden, 12 Prozent der Gebäude mittels einer Wärmepumpe beheizt werden und viel mehr Sonnenkollektoren und Windräder installiert sein werden. Der Investitionsplan hat eine Laufzeit von zehn Jahren, bei jährlicher Evaluierung.

BRV

 

©PHOTO BELGA ​ JASPER JACOBS

 

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