Die Umstrukturierung bei Van Hool ist die größte angekündigte Massenentlassung seit sechs Jahren

Der Bushersteller Van Hool kämpft mit finanziellen Problemen und kündigte jetzt an, dass er in den nächsten Jahren mehr als 1 100 Arbeitsplätze abbauen wird. Es handelt sich um die größte Ankündigung dieser Art in der Privatwirtschaft seit Anfang 2018. Der flämische Arbeitsminister Jo Brouns hofft jedoch, eine Massenentlassung abwenden zu können.
"Wenn die Banken mit an Bord sind und ein externer Partner gefunden wird, der bereit ist, mit Van Hool an einem Neustart zu arbeiten, dann ist die flämische Regierung auch bereit, zusätzliche Mittel in das angeschlagene Busunternehmen zu investieren", sagte Brouns in Reaktion auf die Ankündigung von Van Hool am Montagmorgen. Die Entlassungen sind nur ein Teil des Umstrukturierungsplans des Managements zur Rettung des Unternehmens.
Große Geldsummen
Van Hool muss auch dringend zusätzliche Finanzmittel beschaffen, um den Konkurs abzuwenden. Die Gewerkschaften sprechen davon, bis Ende dieses Monats 45 Millionen Euro aufzutreiben. Es ist die Rede von großen Geldsummen", sagte Brouns gegenüber dem TV-Sender VRT NWS. "Wir haben vom ersten Tag an gesagt, dass wir alles tun werden, um einen Neustart unter den gegebenen Bedingungen zu ermöglichen."
Der flämische Ministerpräsident Jan Jambon (N-VA) und Brouns werden sich am Montagnachmittag mit den Banken, der Geschäftsleitung von Van Hool und den Gewerkschaften treffen, um festzulegen, was für einen tragfähigen Neustart des Busherstellers erforderlich ist.
Elektrische Busse
Anfang dieses Jahres wurde bekannt, dass das öffentliche Verkehrsunternehmen De Lijn 92 Elektrobusse beim chinesischen Bushersteller BYD bestellt hat, nachdem dieser eine öffentliche Ausschreibung für sich entscheiden konnte. Diese Nachricht kam für Van Hool sehr überraschend, da er in der Vergangenheit bereits mehrfach mit De Lijn zusammengearbeitet hatte. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass das Unternehmen weitere Einschnitte vornehmen muss.
"Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um für diese Menschen eine alternative Beschäftigung zu finden."
Der flämische öffentliche Arbeitsdienst VDAB und seine Partner sind bereit, denjenigen zu helfen, die ihren Arbeitsplatz bei Van Hool verlieren. "Wir werden alles tun, um für diese Menschen eine alternative Beschäftigung zu finden", erklärte Bjorn Cuyt, Direktor des VDAB in Antwerpen.
Nach Ansicht des Direktors gibt es durchaus Möglichkeiten für diese Menschen, da es viele offene Stellen gibt. "Aber zuerst müssen die Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, diese Entlassungen zu verarbeiten. Und die sozialen Verhandlungen müssen in Ruhe stattfinden", so Cuyt.
Die Ankündigung der Absicht von Van Hool, Massenentlassungen vorzunehmen, ist, wie erwähnt, die größte derartige Ankündigung in der Privatwirtschaft seit Anfang 2018, als die Supermarktkette Carrefour Pläne zur Entlassung von 1.233 Mitarbeitern bekannt gab.
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