Die Niederlande überholen die USA als größter Investor in Flandern
Ausländische Investoren haben 2023 erneut Milliarden in Flandern investiert – trotz schwierigerer wirtschaftlicher Zeiten. Bemerkenswerterweise verlieren die USA zum ersten Mal seit Jahren ihre Rolle als größter Investor in Flandern zugunsten der Niederländer, wie aus den Zahlen von Flanders Investment & Trade hervorgeht.
Die Zahlen wurden am Dienstag vom flämischen Ministerpräsidenten Jan Jambon auf dem Weg zum Weltwirtschaftsforum in Davos bekannt gegeben. Flandern ist eine der wenigen Regionen, die dort aktiv auftritt, insbesondere was Kontakte zu Investoren betrifft.
Aus den Zahlen von Flanders Investment & Trade (FIT) – der flämischen Agentur, die ausländische Investoren anlocken und begleiten soll – geht hervor, dass ausländische Unternehmen im vergangenen Jahr 4,92 Milliarden Euro in Belgien investiert haben. Das ist zwar weniger als die Rekordsumme von 5,26 Milliarden Euro aus dem Jahr 2022, aber immer noch die dritthöchste Investitionssumme aller Zeiten, "und das in einem Klima internationaler Krise", so FIT.
Schaffung von Arbeitsplätzen
Die Investitionen wurden in insgesamt 265 Projekte getätigt, wodurch 4.596 Arbeitsplätze geschaffen werden konnten. Klassischerweise handelt es sich dabei vor allem um Investitionen in den Bereichen Pharmazie, Chemie und Cleantech, aber auch in der Glasproduktion. Dazu gehört zum Beispiel das deutsche Unternehmen Aurubis, das kürzlich zweimal als Investor in Flandern auf sich aufmerksam machte.
Schaut man sich die Herkunft der Investitionen an, fallen die USA auf den zweiten Platz zurück. In der Vergangenheit waren sie der wichtigste Akteur in Sachen ausländische Direktinvestitionen in Belgien. Es ist möglich, dass das Unterstützungsprogramm von Präsident Joe Biden, der Inflation Reduction Act, das Interesse der US-Unternehmen an ausländischen Investitionen geschwächt hat. Die USA waren im vergangenen Jahr für 37 Projekte in Flandern verantwortlich, was einem Marktanteil von knapp 14 Prozent entspricht.
Fusionen und Übernahmen
Erste Investoren sind nun die Niederlande: traditionell ein wichtiger Investor in Flandern, aber diesmal auch der führende. Auf die Niederlande entfielen im Jahr 2023 45 Investitionen, was einem Marktanteil von fast 17 Prozent entspricht. Diese Position ist zum Teil auf die schwächere Aktivität US-amerikanischer Investoren zurückzuführen, aber auch auf verstärkte Fusions- und Übernahmeaktivitäten niederländischer Akteure.
#FlandersNewsService | ©BELGA PHOTO NICOLAS MAETERLINCK