Die flämische Regierung verschärft die Regeln für die Anwerbung von Nicht-EU-Beschäftigten

Die flämische Regierung reduziert die Zahl der Engpassberufe, für die die Zuwanderung von Arbeitskräften aus Nicht-EU-Ländern erlaubt ist, und kürzt die Liste von 29 auf 23 Engpassberufe. Dieser Schritt stößt bei Arbeitgebern, die bereits mit einem anhaltenden Arbeitskräftemangel zu kämpfen haben, auf Kritik.
Steht ein Beruf auf der „Migrationsliste“, können Arbeitgeber Arbeitnehmer aus Ländern außerhalb der EU einstellen, ohne vorher eine Suche im lokalen Arbeitsmarkt durchzuführen. Für alle anderen Stellen müssen sie mindestens neun Wochen lang in Belgien oder in der EU nach geeigneten Kandidaten suchen, bevor sie EU-externe Arbeitskräfte einstellen können.
Arbeitsministerin Zuhal Demir (N-VA) streicht elf Berufe von der Liste, darunter Lkw-Fahrer, Busfahrer, Sanitärinstallateure, Metzger, Bäcker, Bohrmaschinenführer, Aufzugsmonteure und Fliesenleger. Gleichzeitig werden fünf neue Berufe hinzugefügt, darunter Asbestsanierer, Installateure von Datenkommunikationsnetzen und Installateure in der chemischen Industrie.
Eine Analyse der Zahlen der flämischen Arbeitsagentur VDAB durch die Wirtschaftszeitung De Tijd zeigt jedoch, dass in den meisten der gestrichenen Berufe nach wie vor ein erheblicher Mangel herrscht. So kommen dort auf eine freie Stelle nicht mehr als fünf Arbeitssuchende in der Vermittlung.
Im Sozial- und Wirtschaftsrat Flanderns vertretene Gewerkschaften und Arbeitgeber fordern eine Ausweitung der Migrationsliste auf alle 251 vom VDAB anerkannten Engpassberufe.
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