"Der Champagner ist schuld" in der neuen Inszenierung von „Die Fledermaus“ durch das Opera Ballett Vlaanderen

Ab Sonntag präsentiert das Opera Ballet Vlaanderen (OBV) eine neue halbszenische Produktion von Die Fledermaus aus der Feder von Johann Strauss (Sohn) in Antwerpen, gefolgt von Vorstellungen in Gent. Die Inszenierung und Adaption von Regisseur Tom Goossens bietet eine Mischung aus der Originalpartitur und zeitgenössischen Dialogen in niederländischer Sprache.

Die Fledermaus ist eine komödiantische Operette, in der es um Diener geht, die ihre Vorgesetzten austricksen, um Ehefrauen, die ihre Ehemänner betrügen, und um einen heiteren Rachefeldzug auf einer Silvesterparty in Wien. Mit Slapstick, falschen Identitäten und vielen hohen Tönen endet die Operette damit, dass die verkatert wirkenden Figuren dem Champagner die Schuld für ihre Possen geben.

In dieser neuen Produktion werden Opernsänger und Schauspieler auf der Bühne zusammengebracht, um die Geschichte zeitgemäßer zu interpretieren.

Die flämische Schauspielerin Tania Van der Sanden betont, sie habe Goossens klar gemacht, dass sie keine Sängerin sei, als er sie bat, bei der Besetzung mitzumachen. Während das Genre der Operette Dialoge in der Sprache der Musik vorsieht, wurde den Schauspielern ein zusätzlicher Text in niederländischer Sprache hinzugefügt, der von Goossens geschrieben wurde.

Der Dialog in dieser Version macht sich über die antiquierten und oft frauenfeindlichen Aspekte der Oper lustig. Van der Sanden ist der Überzeugung, dass es immer noch Opernthemen gibt, die für ein modernes Publikum relevant sind: "Untreue, Lügen, um der Arbeit zu entgehen und stattdessen auf eine Party zu gehen, das machen wir immer noch".

Der OBV bezeichnet Johann Strauss (Sohn) in seiner Pressemitteilung als den "Walzerkönig" und verweist auf seinen berühmten Donauwalzer, dessen Melodie fester Bestandteil des berühmten Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker ist. Seine "Fledermaus" enthält ebenso einprägsame Musik.

Das OBV hat sich zum Ziel gesetzt, ein neues und jüngeres Publikum anzusprechen. Die Hälfte der Besucher besuchte in der vergangenen Spielzeit zum ersten Mal eine Opern- oder Ballettaufführung, jeder fünfte Zuschauer war jünger als 40 Jahre.

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