Britisches Unternehmen Ineos bekommt grünes Licht für den Bau einer drei Milliarden Euro teuren Ethankrackanlage in Antwerpen

Nach jahrelangen Bemühungen hat der britische Chemiekonzern INEOS grünes Licht für den Bau einer Ethankrackanlage im Hafen von Antwerpen von der flämischen Umweltministerin Zuhal Demir (N-VA) bekommen. Der Bau stellt eine Investition von drei Milliarden Euro dar.
“Mit der Erteilung der Umweltgenehmigung an INEOS Olefins Belgium für den Bau einer Ethankrackanlage setzt Flandern sich an die Spitze der nachhaltigen Investitionen und des Wirtschaftswachstums", komentiert INEOS-Geschäftsführer John McNally die Entscheidung gegenüber der Nachrichtenagentur Belga.
Das Projekt stieß jahrelang auf heftigen Widerstand seitens verschiedener Umweltorganisationen. Die Folge: Es mussten mehrfach neue Genehmigungen beantragt werden. Das Unternehmen hat stets angeführt, dass mit dem Bau 450 direkte Arbeitsplätze geschaffen werden würden.
"Wie alle beratenden Gremien und die Permanentdeputation von Antwerpen bereits befunden haben, entspricht dieses Projekt unseren Vorschriften. Daher bestätige ich die Umweltgenehmigung der Provinz", so Demir gegenüber der belgischen Zeitung “De Tijd”. "Die zuvor abgelehnten Gasanlagen stießen mindestens doppelt so viel Stickstoff (NOx) und fünf- bis sechsmal so viel Ammoniak aus", fügte sie an.
Die Anlage soll 655.000 Tonnen und somit deutlich weniger CO2 als die abgelehnten Gasanlagen ausstoßen.
Es ist das erste Mal seit zwanzig Jahren, dass ein Cracker auf dem europäischen Festland genehmigt wird, um Ethan in Ethylen umzuwandeln, einen der wichtigsten Rohstoffe für die Kunststoffherstellung.
Einige Experten sehen in der neuen Crackanlage "Project One" eine wesentlich Stärkung des Chemiesektors im Hafen von Antwerpen. Dort ist bereits eines der größten petrochemischen Cluster der Welt angesiedelt.
"Mit Project ONE, das Ethan als Ausgangsstoff verwendet, gibt es eine Lösung mit einem wesentlich geringeren CO2-Fußabdruck", sagt INEOS. "Darüber hinaus wird beim Cracken Wasserstoff freigesetzt, der als Energiequelle verwendet werden kann.”
VIV
©PHOTO BELGA NILS QUINTELIER