Belgische Fußballvereine stehen vor Finanzkrise mit Rekordverlusten

Der belgische Profifußball hat mit finanzieller Instabilität zu kämpfen: Ein aktueller Bericht der UEFA zeigt einen Rekordverlust von 193 Millionen Euro für die Saison 2022-2023 auf. Die Zahlen folgen auf einen Rekordverlust von 156 Millionen Euro in der vorangegangenen Saison, was Sorgen um die finanzielle Lebensfähigkeit der Vereine des Landes aufkommen lässt.

Aus dem Bericht geht hervor, dass nur sechs der 25 belgischen Profiklubs ihre Jahresbilanz mit einem Überschuss abschließen konnten, was die finanzielle Gesundheit der Liga insgesamt in Frage stellt. Der belgische Meister Antwerpen verzeichnete einen Nettoverlust von 46 Millionen Euro, gefolgt von Zulte Waregem, Lommel, Oud-Heverlee Leuven, AA Gent und Standard, die alle tief in den roten Zahlen stecken.

Belgische Lohnkosten

Die UEFA-Analyse weist auf die überhöhten Lohnkosten Belgiens als Hauptfaktor hin. Das Land zahlt durchschnittlich 24 Millionen Euro pro Jahr an Spielergehältern, vergleichbar mit den Niederlanden und Portugal. Betrachtet man jedoch den Median, so belaufen sich für den durchschnittlichen belgischen Klub die Gesamtlohnkosten auf 16 Millionen Euro, im Gegensatz zu 11 Millionen in den Niederlanden und 6 Millionen in Portugal.

Der Bericht unterstreicht die Unhaltbarkeit der derzeitigen Lohnstruktur. "Ein Brutto-Netto-Verhältnis von 88 Prozent ist bei aktueller Marktlage nicht überlebensfähig", so der Bericht.

Belgiens Strategie, Verluste durch Transfers auszugleichen, wurde durch den kaum aktiven Transfermarkt erschwert, mit den Auswirkungen der Coronoa-Pandemie hat sich die Lage weiter verschlimmert. Die Unfähigkeit, Spieler in die lukrative englische Premier League zu verkaufen, und die steigenden Betriebskosten haben die finanzielle Stabilität des belgischen Fußballs zusätzlich belastet.

Einführung einer Gehaltsobergrenze

Um der Finanzkrise zu begegnen, hat die Profiliga eine Gehaltsobergrenze vorgeschlagen, die besagt, dass die Vereine ab 2025 nicht mehr als 70 Prozent ihres Budgets für Spielergehälter ausgeben dürfen. Der Geschäftsführer der Pro League, Lorin Parys, räumt ein, dass die Klubs ihren Aufwärtstrend bei den Gehältern eindämmen müssen und dass finanzielle Verantwortung wichtig ist, um langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Trotz der aktuellen Finanzlage erfüllen nach Angaben der Pro League bereits 13 Klubs das 70-Prozent-Kriterium, 19 Klubs werden im Jahr 2023 die 90-Prozent-Marke durchbrechen. Das jüngste Wintertransferfenster, in dem Antwerpen und Gent einen Gewinn von 67 Millionen Euro erzielten, wird als positive Folge der strengeren Finanzvorschriften gesehen.

 

#FlandersNewsService | ©BELGA PHOTO LAURIE DIEFFEMBACQ

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