Belgien, die Niederlande und Deutschland fordern Impfstoff gegen die Blauzungenkrankheit und Lockerungen beim Export

Am Rande eines Treffens der europäischen Landwirtschaftsminister in Luxemburg am Montagnachmittag forderten Belgien, die Niederlande und Deutschland die rasche Entwicklung eines Impfstoffs gegen den Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit. Außerdem forderten sie eine gewisse Flexibilität bei der Ausfuhr von lebenden Tieren aus Ländern, die von dem Virus betroffen sind.

"Von dem Virus der Blauzungenkrankheit derzeit befallen sind 2 500 Betriebe in den Niederlanden. Es handelt sich um einen riesigen Ausbruch, der sich auch auf Deutschland und Belgien ausbreitet", sagte der niederländische Landwirtschaftsminister Piet Adema auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem deutschen Amtskollegen Cem Özdemir und dem zuständigen belgischen Föderalminister David Clarinval.

Gemeinsam mit dem Pharmasektor und möglichst mit europäischer Unterstützung wollen die Minister so schnell wie möglich einen Impfstoff gegen diesen Stamm entwickeln und herstellen.

Rasche Ausbreitung

Der Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit trat erstmals Anfang September in den Niederlanden auf und breitete sich rasch im ganzen Land aus. Eine Infektion wurde auch im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen und in einem Schafzuchtbetrieb in Flandern festgestellt, so dass Belgien seinen Status als Blauzungenkrankheit-freies Land verlor.

Das Virus stellt für den Binnenhandel kein Problem dar, aber die Ausfuhr von Lebendvieh in andere Mitgliedstaaten ist zum Stillstand gekommen. Andere EU-Länder können jedoch unter bestimmten Bedingungen weiterhin Tiere aufnehmen.

Ausnahmeregelung für gesunde Tiere

Der belgische Landwirtschaftsminister Clarinval und seine Kollegen fordern eine gewisse Flexibilität. "Wir bitten die Europäische Kommission um eine Ausnahmeregelung für gesunde Tiere und darum, dass die Mitgliedstaaten eine gewisse Flexibilität zeigen, damit wir weiterhin lebende Tiere unter guten Sicherheitsbedingungen exportieren können", sagte er.

Die Blauzungenkrankheit ist eine nicht ansteckende Viruserkrankung, die hauptsächlich Schafe und andere Wiederkäuer wie Rinder und Ziegen befällt. Der Hauptinfektionsweg ist der Biss von Mücken, die das Virus übertragen. Erkrankte Tiere können sich nicht direkt gegenseitig anstecken, die Krankheit ist auch nicht auf den Menschen übertragbar. Dennoch verursacht der Ausbruch der Seuche viel Tierleid.

Tierleid

Seit Anfang September sind in den Niederlanden 14 720 Schafe mehr als üblich verendet. Die betroffenen Tiere hören auf zu fressen, legen sich viel hin, laufen lahm oder haben im Stehen einen gekrümmtem Rücken, um die Schmerzen in den Beinen zu lindern. In sehr schweren Fällen färbt sich die Zunge blau. Infektionen bei Rindern und Ziegen verlaufen oft ohne klare klinische Anzeichen. Infizierte Rinder produzieren länger mehr Viren im Blut und spielen daher eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung des Virus.

 

#FlandersNewsService | ©BELGA PHOTO NICOLAS MAETERLINCK

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