Belegung von Pflegeheimen wieder auf dem Niveau vor der Pandemie
Die Belegung der flämischen Pflegeheime hat wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht, schreibt „Het Nieuwsblad“ am Samstag. Dies bedeutet, dass auch die Wartelisten wieder voll sind.
Die Zahlen der flämischen Agentur für Pflege und Gesundheit zeigen, dass im Juni 94 Prozent der Zimmer in flämischen Pflegeheimen belegt waren. Im Jahr 2019 lag die Zahl bei 95 Prozent.
Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen den Pflegeheimen, wie „Het Nieuwsblad“ feststellt. Immer mehr Pflegeheime sind voll, was bedeutet, dass es wieder Wartelisten gibt. Dies ist vor allem in Regionen mit einer besonders stark alternden Bevölkerung der Fall, wie in den Provinzen Limburg und Flämisch Brabant.
Erst der Anfang
Nach Ansicht von Zorgnet-Icuro, das mehr als 300 gemeinnützige Altenheime koordiniert, und Vlozo, dem Dachverband der gewerblichen Altenheime, ist dies erst der Anfang.
"In den nächsten Jahren wird es zu einer explosionsartigen Zunahme älterer Menschen kommen", so Margot Cloet, Geschäftsführerin von Zorgnet-Icuro, gegenüber „Het Nieuwsblad“. "Die Zahl der Menschen über 85 wird bis 2050 spektakulär ansteigen. Heute gibt es in Flandern etwa 220.000 von ihnen; bis 2030 werden es 245.000 sein, und bis 2050 wird es einen noch nie dagewesenen Anstieg auf 480.000 geben."
Außerdem, so warnte Vlozo-Direktor Johan Staes, "nimmt auch die Zahl der über 85-Jährigen mit Demenz oder psychiatrischen Störungen zu. Dies erfordert zusätzliche Pflegeanstrengungen".
Ausbau der Kapazitäten
Die beiden Organisationen fordern die flämische Regierung auf, die Pflege für die alternde Bevölkerung zu stärken, indem sie zunächst die Anzahl der Zimmer in Pflegeheimen erhöht. Derzeit gibt es 825 Pflegeheime mit insgesamt rund 83.000 Plätzen. Diese Zahl ist bis 2025 eingefroren.
"Die flämische Regierung sollte nicht bis zum Sommer 2024 warten. Dies sollte so schnell wie möglich beschlossen werden.“
„Danach sollte es auf jeden Fall eine Erweiterung geben", sagt Staes. "Die flämische Regierung sollte nicht bis zum Sommer 2024 warten", schlägt Cloet in die gleiche Kerbe. "Das sollte so schnell wie möglich entschieden werden."Die flämische Sozialministerin Hilde Crevits (CD&V) erklärte in einer schriftlichen Antwort an „Het Nieuwsblad“, sie habe mit den Vorbereitungen für höhere Kapazitäten nach 2025 begonnen. "Darüber hinaus wird die Suche nach Personal eine Herausforderung sein, ebenso wie die Zusammenarbeit mit anderen Sektoren", ist sie überzeugt.
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