ArcelorMittal weiht 'Steelanol'-Kohlenstoffabscheidungsanlage ein
Am Donnerstag hat der Stahlriese ArcelorMittal seine neu errichtete Steelanol"-Anlage im Hafen von Gent offiziell eingeweiht. Die Anlage soll das ausgestoßene CO2 aus den Hochöfen des Unternehmens auffangen und so den CO2-Fußabdruck des Unternehmens verringern.
Im Oktober hatten drei Industriegiganten bereits eine gemeinsame Finanzierungsvereinbarung zur Kohlenstoffabscheidung im Industriegebiet von Gent angekündigt. Eine Versuchsanlage wird das ausgestoßene CO2 der Hochöfen von ArcelorMittal auffangen, so dass es nicht mehr zur globalen Erwärmung beitragen wird. Sollte die Anlage funktionieren, wäre dies eine Weltpremiere, die als Beispiel dafür dienen könnte, wie die Stahlproduktion weltweit umweltfreundlicher gemacht werden kann.
Nicht nur der Stahlriese ArcelorMittal setzt Mittel für die nicht gerade billige Technologie frei. Auch zwei Tochtergesellschaften des japanischen multinationalen Konzerns Mitsubishi tragen zur dem Bau der Anlage bei: Mitsubishi Heavy Industries Engineering (MHIENG) und Mitsubishi Development. BHP, das größte Bergbauunternehmen der Welt, unterzeichnete seinerseits Vereinbarungen mit der indischen Tata Steel und der südkoreanischen Posco.
Schätzungen zufolge ist die Stahlindustrie für sieben bis neun Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich und verursacht somit eine erhebliche Luftverschmutzung.
Hochöfen verschlingen riesige Mengen fossiler Brennstoffe, was die Stahlindustrie zu einer der umweltschädlichsten Industrien der Welt macht. Schätzungen zufolge ist sie für 7 bis 9% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich und verursacht eine erhebliche Luftverschmutzung.
Das Prinzip des CCUS (Carbon Capture Utilisation and Storage) ist nicht neu, wird aber nirgendwo sonst auf Hochöfen angewendet. Allerdings sind weltweit eine Handvoll Pilotprojekte in Vorbereitung. In Gent wird die neu in Betrieb genommene Steelanol-Anlage künftig kohlenstoffreiche Prozessgase aus Hochöfen in Ethanol umwandeln.
Die industrielle Zusammenarbeit sieht vor, neben der Anlage in Gent eine zweite Großanlage in Nordamerika zu errichten. Zwar werden Technologien entwickelt, um die Energieintensität der Stahlproduktion zu verringern, doch werden die Hochöfen weltweit noch viele Jahrzehnte lang Emissionen verursachen. Daher ist die Kohlenstoffabscheidung ein entscheidender Zwischenschritt, um den Fußabdruck des umweltschädlichen Prozesses zu verringern.
(BRV, HEL)
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