Antwerpen unterstützt handwerklichen Diamantenabbau in der DR Kongo mit Blockchain und Solarenergie
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In der letzten Juliwoche trifft eine GemLightbox aus Antwerpen in Kananga, einer Stadt mit fast zwei Millionen Einwohnern in der Demokratischen Republik Kongo (DRC), ein. Die Ausrüstung, ein Leuchtkasten für 360-Grad-Fotos und -Videos, wird von sechs Bergbaugenossenschaften handwerklicher Diamantenschürfer als erster Schritt eines Blockchain-Pilotprojekts namens "OrigemA" genutzt. "Vor zwei Wochen habe ich einige Geräte in die Demokratische Republik Kongo verschifft, die testweise zu einer der Kooperativen gebracht werden", erklärt Karen Rentmeesters, Industry Relations Manager beim Antwerp World Diamond Centre (AWDC).
"OrigemA" wurde im Mai in Zusammenarbeit mit dem Bergbauministerium der DRC, der Nichtregierungsorganisation DDI@RESOLVE und dem Technologieunternehmen Everledger ins Leben gerufen. Man verfolgt ehrgeizige Ziele: die Stärkung der Friedensbemühungen in der Region, den fairen Handel im Diamantensektor, die Verbesserung der sozioökonomischen Situation in den kongolesischen Dörfern, die Förderung der Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt und die Vermittlung von Umweltbewusstsein.
"In den nächsten Wochen werden wir ein Solarenergiesystem zur Versorgung von Batterien und Computern sowie Satellitenantennen (VSAT) für die Internetverbindung installieren. Dann können wir den Weg der Diamanten von der Mine bis zum Verkauf verfolgen", sagt Alidor Mwamba, Manager der NRO DDI@RESOLVE.
Das Projekt zielt darauf ab, Kleinschürfern durch den Einsatz der Blockchain-Technologie eine neue Ebene der Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu bieten. Das AWDC hat sich mit dem in London ansässigen Unternehmen Everledge zusammengetan, um zu gewährleisten, dass das Projekt auch in sehr abgelegenen Regionen durchgeführt werden kann.
"Wenn eine Kooperative sechs Autostunden vom Zentrum Katangas entfernt ist und man sie im Internet sichtbar machen will, braucht man eine Technologie, die sehr niedrigschwellig, zugänglich und erschwinglich ist, damit die Kooperative auch den Unterhalt der Anlage gewährleisten kann. Dies ist eine der Herausforderungen, an denen wir derzeit arbeiten", erklärt Karen.
Außerdem werden die Diamantenfotos nach bestimmten Normen in das System eingegeben. "Die GemLightbox ermöglicht es uns, Bilder von Diamanten und ihrer verschiedenen Facetten zu machen. Danach können wir sie in die Blockchain-Plattform einpflegen sowie die Merkmale und Bilder hinzufügen", erklärt Alidor.
Die Folgen des Konfliktes minimieren
Auf die Demokratische Republik Kongo entfallen fast 70 % der weltweiten Produktion von Diamanten im handwerklichen Abbau. Der schwach strukturierte Charakter des Sektors führt, dass er besonders anfällig für Menschenrechtsverletzungen, Korruption und illegalen Handel ist.
"Wir können das Problem der Konsolidierung der Friedensbemühungen nicht lösen, wenn die wirtschaftliche Wiederbelebung ausbleibt", betont Alidor. "Das Ziel ist ein besserer, fairer Handelspreis für die Produktion der Kooperativen. Wenn sie einen gerechten Gewinn erhalten, wirkt sich das sicherlich positiv auf den Lebensunterhalt der Menschen aus", erläutert er.
AWDC fügt hinzu, dass "OrigemA" durch die Verbesserung der Kenntnisse und der Marktzertifizierung der handwerklichen Diamantenschürfer verhindern kann, dass sie in die Falle von Netzwerken oder Käufern tappen, die ihre Armut und die Mangelsituation ausnutzen.
(VIV)
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©BELGA PHOTO HAND OUT AWDC