Antwerpen führt Belgiens ersten Versuch mit Wasserkremation durch

Das Krematorium Pontes in Wilrijk, Antwerpen, hat mit der Erprobung einer auf alkalischer Hydrolyse basierenden Kremationstechnik begonnen. Das Pilotprojekt ist Belgiens erstes „Aquamation“- oder „Resomation“-Projekt.

Wasserkremation wird bereits in Ländern wie den Vereinigten Staaten und Irland praktiziert. Das Krematorium Pontes in Wilrijk ist das erste in Kontinentaleuropa, das ein Aquamation-System installiert hat, das umweltfreundlicher ist als das herkömmliche Kremationsverfahren.

Bei der Aquamation wird der Verstorbene in einen versiegelten Stahlzylinder gelegt, der mit Wasser und Kaliumhydroxid gefüllt und auf etwa 160 °C erhitzt wird. Innerhalb von etwa vier Stunden zerfällt der Körper – der zur vollständigen Zersetzung in biologisch abbaubare Kleidung und ein Leichentuch gehüllt ist – in seine natürlichen Bestandteile. Die verbleibende Asche kann dann den Angehörigen zurückgegeben werden.

„In Flandern gibt es noch immer nur wenige wissenschaftliche Daten zu dieser Technik“, erklärte Tom Wustenberghs, Generaldirektor von Pontes. „Wir wollen ihre Auswirkungen auf die Umwelt gründlich untersuchen und einen soliden technischen, rechtlichen und ethischen Rahmen schaffen, bevor sie in der Praxis angeboten werden kann.“

Umwelt, Ethik und nukleare Sicherheit

Die Pilotphase des Projekts wird zwei bis drei Jahre dauern. In dieser Zeit werden die Forscher ökologische, gesundheitliche und ethische Aspekte bewerten und die erforderlichen Rechtsvorschriften vorbereiten. Es werden sogar Konsultationen zur nuklearen Sicherheit stattfinden, um die potenziellen Auswirkungen bei der Behandlung von Leichen zu bewerten, die kürzlich einer Strahlentherapie unterzogen wurden.

Pontes arbeitet mit Universitäten zusammen, um die Einäscherungsmethode an Leichen zu testen, die der Wissenschaft zur Verfügung gestellt wurden. Obwohl die Öffentlichkeit noch nicht zwischen Aquamation und anderen Bestattungsmethoden wählen kann, rechnet Wustenberghs mit großem Interesse, sobald sich dies ändert: In den Niederlanden geben rund 60 Prozent der Menschen an, dass sie eine Wasserbestattung in Betracht ziehen würden, wenn diese verfügbar wäre.

„Wenn sich Aquamation als wirklich nachhaltig erweist, werden sich viele dafür entscheiden wollen. Aber das muss zunächst durch Forschung bestätigt werden.“

Die flämische Innenministerin Hilde Crevits bestätigte, dass in der Region seit Jahren eine Nachfrage nach Aquamation besteht. „Wir geben jetzt grünes Licht, aber eine strenge wissenschaftliche Überwachung ist unerlässlich“, sagte sie. „Wenn sich Aquamation als wirklich nachhaltig erweist, werden sich viele dafür entscheiden wollen. Aber das muss zuerst durch Erforschung bestätigt werden.“

 

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