Ankunft des neuen Volvo-Modells verschafft dem Werk in Gent eine „sehr gute Ausgangslage”
Das Volvo-Werk in Gent befindet laut CEO Geert Bruyneel dank der Ankunft des Modells EX30 „in einer sehr guten Ausgangslage“. Volvo will mit dem Bau des neuen Modells in Europa „so schnell wie möglich“ beginnen, da ab November chinesische Einfuhrzölle gelten.
Volvo hat zwei Fabriken in Europa, eine im schwedischen Torslanda und eine in Gent, in denen der EX30 ab Frühjahr 2025 gebaut werden soll. Das Plug-in-Auto ist ein kommerzieller Erfolg, kommt aber derzeit aus China.
Auch der US-Markt wird seine EX30 künftig in Gent ordern wollen, da die dortige Regierung noch höhere Einfuhrzölle für chinesische Elektroautos erhebt. Zwei Volvo-Elektromodelle - der EX40 und der EC40 - werden bereits am belgischen Standort gebaut.
„Das Team in Gent hat die Herausforderung [EX30] angenommen und arbeitet sehr hart daran, ihn so schnell wie möglich zu bauen“, erklärte Bruyneel in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Belga. „Aber es muss mit der richtigen Sorgfalt gemacht werden und wir müssen natürlich sicherstellen, dass alles technisch mit unseren Lieferanten zusammenpasst.“
„Es ist sehr wichtig, dass wir in der Lage sind, strategisch auf die großen Veränderungen zu reagieren, die kommen könnten.“
Wenn das Audi-Werk in Brüssel geschlossen wird, wird Volvo Car Gent die letzte Autofabrik in Belgien sein. Mit mehr als 6.500 Mitarbeitern ist sie einer der führenden industriellen Arbeitgeber des Landes.
Für die nächsten Jahre ist das Werk gut aufgestellt, aber die langfristige Zukunft ist schwer vorherzusagen. „Es gibt nie Garantien“, sagte Bruyneel. „In keiner Fabrik und für kein Unternehmen. Das ist die Realität. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass wir in der Lage sind, strategisch auf die großen Veränderungen zu reagieren, die kommen könnten.“
Es wird erwartet, dass die Chiptechnologie weiterhin einen großen Einfluss auf die Automobilindustrie haben wird. Volvo ist in diesem Jahr eine Partnerschaft mit dem Chiphersteller NVidia eingegangen und sieht in der Entwicklung von selbstfahrenden Fahrzeugen großes Potenzial.
Bruyneel: „Die Menge an Daten, die ein Auto verarbeiten kann, wird es irgendwann erlauben, autonom zu fahren, ohne Unfälle zu produzieren. Man wird in ihm alles tun können, was man heute zu Hause tut. Das alles wird dank der Superchips möglich werden.“
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