Anhaltende Sättigung des Mietmarktes: Ausländische Staatsbürger habenmehr Schwierigkeiten, eine geeignete Unterkunft zu finden

Ausländische Staatsbürger (Expats) haben geringere Chancen, eine geeignete Mietwohnung zu finden. Zu diesem Schluss kommt Deborah Loones von Relocation Belgium. Obwohl der Mietmarkt bereits gesättigt sei, habe die Corona-Pandemie die Situation noch einmal verschlimmert, unterstreicht sie.

Relocation Belgium ist ein Unternehmen, das unter anderem ausländischen Staatsbürgern bei der Suche nach geeigneten Wohnungen in Flandern und Brüssel zur Hand geht. Der Bedarf für eine solche Dienstleistung ist gegeben, schließlich verstärkt die Corona-Pandemie die Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden.

„Vor der Corona-Pandemie konnten wir innerhalb weniger Tage mehrere Hausbesuche mit Expats planen und dann abwägen, welcher Standort am besten geeignet ist. Seit der Coronakrise ist das nicht mehr der Fall. Die Mietinteressenten kommen allesamt zur gleichen Zeit, und schnelle Entscheidungen sind die Regel. Während wir noch vor einigen Jahren innerhalb weniger Tage eine geeignete Wohnung für Expats finden konnten, wird es heute immer schwieriger – sowohl in Brüssel als auch in Flandern“, erläutert Deborah Loones.

Laut Loones haben sich in den letzten Jahren immer mehr ausländische Staatsbürger bewusst dafür entschieden, nach Belgien zu kommen und hier zu arbeiten. Allerdings sind immer weniger Unternehmen bereit, die Mietkosten für diese ausländischen Arbeitnehmer zu übernehmen.

„Wenn der Expat die Miete selbst zahlen muss, sind das erhebliche Kosten. Wenn er seine Familie mitbringt, muss er zunächst alle Kosten mit einem einzelnen Gehalt decken. Der Partner beginnt erst dann mit der Arbeitssuche, wenn die Familie im Land angekommen ist“, erklärt Loones. ​

Obwohl immer noch der Eindruck besteht, dass Expats viel verdienen und viele Vorteile haben, ist dies laut Loones in vielen Fällen nicht mehr zeitgemäß.

„Mitarbeiter großer Unternehmen oder Expats mit einem gefragten Profil können immer noch verschiedene Vorteile genießen. Ich stelle jedoch fest, dass in den letzten Jahren viele Expats diese Vorteile verloren haben, darunter auch den Mietzuschuss. Die Unternehmen argumentieren oft, dass sie nicht mehr für die Mietkosten aufkommen können, weil sie Belgier mit einer ähnlichen Funktion beschäftigen, die ihre Miete auch selbst übernehmen müssen“, sagt Loones.

Nicht nur für Expats wird es immer schwieriger, eine geeignete Mietwohnung in Flandern und Brüssel zu finden. Laut Kristophe Thijs, Kommunikationsdirektor des Berufsverbands der Immobilienmakler in Flandern (CIB), war der Mietmarkt bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie gesättigt.

„Sowohl auf dem Brüsseler als auf dem flämischen Mietmarkt gibt es schon seit einiger Zeit ein Problem. In Brüssel zum Beispiel findet man keine unmöblierte Wohnung mehr unter 1.000 Euro. Die Nachfrage ist viel größer als das Angebot. Vor allem in der mittleren Preisklasse sehen wir, dass es für manche Häuser oder Wohnungen 50 bis 100 Bewerber gibt.“

Etwa 92 Prozent der Mietobjekte in Brüssel sind Wohnungen.

„Wer eine Wohnung mit einem oder zwei Zimmern sucht, kann vielleicht noch etwas finden. Diejenigen, die ein Mietobjekt mit mehreren Zimmern suchen, werden es schwieriger haben“, erklärt Thijs.

Aufgrund der Corona-Krise und der damit verbundenen Beschränkungen sind auch Wohnungen mit Terrassen und Häuser mit Garten beliebter denn je.

Nach Angaben des Personalvermittlungsunternehmens Mercer ist das Wohnen in Brüssel für ausländische Arbeitskräfte in jedem Fall deutlich teurer geworden. Dies schlägt sich auch in höheren Mietpreisen nieder. Die Durchschnittsmiete für eine Wohnung in Brüssel liegt heute bei 1.105 Euro. Wer ein Reihenhaus mieten will, zahlt nicht selten 1.660 Euro pro Monat.

„Wer sich für ein Haus oder eine Wohnung qualifizieren will, muss oft schnell sein. Wir stellen auch fest, dass Vermieter oft Menschen bevorzugen, die für drei, sechs oder neun Jahre mieten wollen. Das ist eine Erklärung, warum Ausländer manchmal leer ausgehen, vor allem wenn sie nur ein oder zwei Jahre in unserem Land bleiben“, schließt Thijs.

(AHU)

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