Aktionäre erzielen Einigung über die Zukunft des Schifffahrtsriesen Euronav
Die Hauptaktionäre von Euronav haben eine Einigung über die Zukunft der Reederei mit Sitz in Antwerpen erzielt. Die Öltankreederei wird demnach weiterhin börsennotiert bleiben. Die Gespräche wurden letzte Woche angekündigt, die Einigung wurde am Montag bekanntgegeben.
Aktionär CMB - im Besitz der belgischen Reederfamilie Saverys - wird die Beteiligung von Frontline an Euronav übernehmen. CMB hält bereits 22,93 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, während Frontline 26,12 Prozent besitzt. Nach der Übernahme - zum Preis von 18,43 USD pro Aktie - wird CMB 49,05 Prozent halten.
Euronav wird seinerseits 24 Schiffe an Frontline, die Reederei des norwegischen Geschäftsmanns John Frederiksen, verkaufen, die dafür 2,35 Mrd. USD zahlen wird. Bei den Schiffen handelt es sich um VLCCs, also sehr große Rohöltanker. Ein laufendes Schiedsgerichtsverfahren zwischen Euronav und Frontline wird hingegen eingestellt werden.
CMB wird dann ein Pflichtangebot für die verbleibenden Euronav-Aktien unterbreiten. Dies ist erforderlich, da CMB mehr als 30 Prozent der Aktien besitzt. Dieses Angebot wird ebenfalls zu 18,43 USD pro Aktie erfolgen.
Ende einer turbulenten Zeit
Das Unternehmen will an der Börse notiert bleiben. "Da CMB beabsichtigt, die Notierung von Euronav an der Euronext Brussels und der New York Stock Exchange aufrechtzuerhalten, ist es nicht die Absicht von CMB , nach Abschluss des Pflichtangebots ein Squeeze-out-Angebot zu unterbreiten", so das Unternehmen.
Die Einigung beendet eine turbulente Zeit bei Euronav, die mit der Ankündigung einer Fusion zwischen Euronav und Frontline im vergangenen Jahr begonnen hatte. Durch die Fusion wäre die größte Öltankreederei der Welt entstanden. Die Familie Saverys war letztendlich jedoch gegen den Zusammenschluss und erhöhte stattdessen ihren Anteil an Euronav weiter mit der Absicht, die Fusion zu verhindern.
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